Typisch dalmatinische Sorte
Synonyme für Plavac Mali Babic, Kasteljanac, Pagadebit, Plavac, Plavatz Petit Noir, Zelenac
An der Küste Dalmatiens in Kroatien ist die rote Rebsorte Plavac Mali zuhause. Die Rotweinrebe ist unter zahlreichen Synonymen bekannt, ins Deutsche übersetzt bedeutet ihr Name so viel wie „Kleiner Blauer“. Sie ist vorwiegend in Kroatien zu finden, wo sie an der dalmatinischen Küste und auf den vorgelagerten Inseln angebaut wird. Die Plavac Mali gilt schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts als typisch dalmatinische Sorte.
Die Rotweinrebe ist aus einer vermutlich natürlichen Kreuzung zwischen Primitivo x Dobricic hervorgegangen. Sie selbst war an der Entstehung der roten Rebe Nincusa beteiligt. Bis diese Verwandtschaftsverhältnisse geklärt waren, gab es viel Verwirrung. Längere Zeit galt die Sorte als identisch mit der kalifornischen Zinfandel-Rebe, die sich erst in den 1990er Jahren als identisch mit der Primitivo erwies. Diese Verwechslung war also gar nicht so seltsam, stellte sich doch vor ein paar Jahren heraus, dass die Plavac Mali von der Zinfandel (Primitivo) abstammt. Diese Verwandtschaft wurde auf Bestreben des Önologen Mike Grgichs entdeckt, denn ihn erinnerten die kalifornischen Zinfandel immer wieder an die Rotweine, die er aus seiner Jugend in Kroatien kannte. Er engagierte kurzerhand Experten, die der Sache auf die Spur gingen. Schließlich stellte sich heraus, dass es sich nicht um ein- und dieselbe Sorte handelt, aber ein sehr enges genetisches Verhältnis vorliegt.
Bei der Plavac Mali handelt es sich um eine recht ertragsarme Sorte, die widerstandsfähig gegen die meisten Pilzkrankheiten ist. Sie besitzt dickschalige Beeren, die einen sehr hohen Zuckergehalt erreichen können. Wein aus dieser Rebsorte ist in der Regel von intensiv dunkelroter Farbe, sehr alkoholstark und tanninreich. Die Aromen des Rotweins lassen an rote Früchte wie Kirschen und Pflaumen denken, häufig kommt eine Note von Brombeeren hinzu. In der Regel verfügen diese Weine über ein gutes Alterungspotenzial. Oft werden sie mit anderen Sorten verschnitten, sortenreine Exemplare sind eher selten zu finden. In Kroatien sind sie äußerst beliebt, in den Export gelangen sie aber nur selten.