Der Barolo ist im Gegensatz zu anderen großen Rotweinen kein Verschnitt, sondern vollständig sortenrein. Er wird aus den Trauben der Nebbiolo Rebe gekeltert. Aus der Tradition heraus muss der Wein nach dem Pressen gemeinsam mit den Schalen bis zu 24 Tage im Eichenfass vergoren werden. Einerseits entsteht dadurch ein konzentriertes Fruchtaroma, zum anderen tritt auch ein extremer Gehalt an Tannin auf. Wegen des Tanningehaltes sollte der Wein dann zwischen 15 und 20 Jahren gelagert werden, bis er ein voller Genuss ist. In den späten 1970ern kam der Trend auf, durch Änderungen beim traditionellen Verfahren Weine zu erzeugen, die man wesentlich früher trinken kann.
Daher wird heutzutage der Kontakt mit den Schalen im Fass bei der Gärung auf maximal 17 Tage eingeschränkt. Deshalb ist der Barolo inzwischen schon nach fünf bis sechs Jahren trinkreif. Aber dennoch bleibt er wegen des Tanningehaltes ein Wein für Liebhaber.
Der intensive Geschmack wird dadurch gewährleistet, dass die Produktion auf 80 Dopppelzentner Trauben je Hektar begrenzt ist. Daraus werden 52 Hektoliter Wein gekeltert, die in 6.933 Flaschen je 0,75 Liter abgefüllt werden können. Nach den neuen Qualitätsbestimmungen muss der Wein jetzt nur noch zwei Jahre im Fass und ein Jahr in der Flasche gelagert werden. Als Holz für die Fässer ist nicht mehr nur die slawonische Eiche zulässig, sondern auch andere Hölzer sind erlaubt. So kann der Barolo auch im Barrique reifen.
Zwischen den sogenannten Modernisten und den traditionellen Winzern ist über die Herstellungsverfahren und die Zulassung von weiteren Rebsorten, die den Wein etwas weicher im Geschmack machen sollen, ein heftiger Streit ausgebrochen.
Zusätzlich wird es immer moderner, die Weine nach den einzelnen Lagen auszubauen und zur verkaufen. Da es im Anbaugebiet des Barolo aber keine Bewertung der Lagen gibt, wie es in anderen Weinanbauländern üblich ist, kann von der Lagebezeichnung her, nicht auf die Qualität des Weines geschlossen werden.
Der Preis für eine Flasche Barolo liegt heute bei rund 15 Euro und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Der Absatz fällt seit 2003 etwas schleppender aus, da die Verbraucher zusehends nicht mehr bereit sind, einen derart hohen Preis zu bezahlen.
Als äußerst gut gelten die Jahrgänge 1983, 1989, 1997, 1998, 2000, 2001, 2003 und 2004. Im alten Kellergewölbe des Schlosses von Barolo befindet sich die Enoteca Regionale del Barolo, die einen guten Überblick über die zugelassenen Winzer und Orte gibt. Hier wird auch jedes Jahr im Mai der neue Jahrgang offiziell vorgestellt.