Wissenswertes über die Rotwein-Rebe Schioppettino im Rebsortenlexikon

Schioppettino - rote Rebsorte

Schioppettino in Kürze

Sehr alte Sorte

  • Farbe: Rotwein
  • Heimat: Italien / Slowenien
  • Region: Friaul-Julisch-Venetien

Synonyme für Schioppettino Pocalza, Ribolla Nera, Schioccoletto, Scoppiettino Berühmte Weine aus Schioppettino

  • Colli Orientali Friuli Schioppettino

Die Schioppettino ist eine rote Rebsorte. Sie stammt aus dem Grenzgebiet zwischen Italien und Slowenien und wird bis heute in dieser Region kultiviert. In der italienischen Region Friaul-Julisch-Venetien liegt ein Schwerpunkt des Anbaus in der Gemeinde Prepotto, rund 20 Kilometer südöstlich von Udine gelegen.
Dieser Gemeinde oder besser gesagt, ihrem engagierten Bürgermeister Paolo Rapuzzi ist es zu verdanken, dass die Sorte nicht völlig in der Versenkung verschwunden ist. In den 1960er Jahren war die Schioppettino nahezu ausgestorben und ziemlich in Vergessenheit geraten. Der Bürgermeister von Prepotto änderte dies in den 1970er Jahren, indem er die Rotweinrebe reaktivierte und wesentlich dazu beitrug, dass sie wieder in größerem Umfang angebaut wird. Seit 1987 ist sie sogar in zwei italienischen DOC-Weinen zugelassen: Colli Orientali Friuli und Friuli Isonzo. Des Weiteren gibt es inzwischen den DOC-Wein Colli Orientali Friuli Schioppettino di Prepotto.

Damit wird an die lange Tradition der roten Rebe angeknüpft, die mindestens seit dem 13. Jahrhundert bekannt ist. Eine erste schriftliche Erwähnung der Schioppettino stammt aus dem Jahr 1282. Vermutlich ist die Sorte schon deutlich älter und im Grenzgebiet von Italien und Slowenien verbreitet. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie bis etwa 1850 gerne angebaut, dann wurde sie durch gleich zwei Plagen dezimiert. Erst kam der Mehltau, dann die Reblaus. Doch ausgestorben war die Schioppettino damit nicht, denn sie fand schnell ihren Weg zurück in die Weingärten. Dann folgten allerdings die beiden Weltkriege und viele Winzer hatten keine Gelegenheit mehr ihre Rebstöcke zu pflegen, da sie zum Dienst an der Waffe einberufen wurden. Das war dann wirklich nahezu der Todesstoß für diese Rebe. Im Jahr 1960 konnten noch insgesamt 100 Rebstöcke der Schioppettino gezählt werden. Wäre der oben erwähnte Paolo Rapuzzi nicht gewesen, wer weiß, ob wir die Sorte heute noch hier im Rebsortenlexikon erwähnen würden.
Ein sehr ähnliches Schicksal haben übrigens zwei weitere Sorten der Region Friaul-Julisch-Venetien: Pignolo und Tazzelenghe.

Außerhalb Italiens und Sloweniens ist die Schioppettino so gut wie unbekannt. Ein winziger Bestand ist in Kalifornien, im Russian River Valley vorhanden. Dort wird der Wein in der Regel als Verschnittpartner für andere rote Sorten verwendet, gelegentlich gibt es aber auch reinsortige Weine.

Lange Zeit wurde angenommen, die Schioppettino gehöre zur Familie der Ribolla-Reben. Ein verbreitetes Synonym lautet Ribolla Nera. Dies ist wohl dadurch entstanden, weil die Schioppettino für eine farbliche Mutation der Ribolla Gialla gehalten wurde. Allerdings haben DNA-Untersuchungen ergeben, dass dies nicht der Fall ist. Die mittel bis spät reifende Rebe ist keine Ribolla-Spielart oder Mutation, ihre Elternreben konnten allerdings auch noch nicht ermittelt werden.

Der typische Wein aus der Schioppettino ist sehr dunkelfarbig und enthält viel Tannin, seine Aromen erinnern an rote und dunkle Früchte, an Veilchenblüten und oft bringt er einen pfeffrigen Ton mit.

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