Vom Gesamt-Ertrag Italiens steht Venetien an dritter Stelle, obwohl die Region vergleichsweise klein ist. Im Unterschied zu Sizilien und Apulien, die eine noch höhere Weinmenge erzeugen, haben es die Winzer aus dem Veneto, wie die Region in Italien genannt wird, aber bereits vor vielen Jahren verstanden, Quantität und Qualität zu vereinen. So kommt es, dass etwa 20% aller italienischen DOC-Weine aus Venetien stammen.
Die Region, die sich von Friaul-Julisch-Venetien im Osten bis an den Gardasee im Westen erstreckt, wird im Norden von den Alpen begrenzt und stößt im Süden an die Adria und das Weinbaugebiet Emilia-Romagna. Der Landstrich an der Küste wird zwar auch für den Weinbau genutzt, doch die hier erzeugten Weine haben relativ geringe Bedeutung. Weiter im Norden der Region am Gardasee und auch im Alpenvorland sowie in den Ebenen zu Füßen der Dolomiten entstehen weitaus bessere Weine.
Das Weinbaugebiet Venetien ist auf Grund dieser geografischen Verhältnisse extrem vielfältig und bietet diverse Bodentypen, sodass hier ganz unterschiedliche Rebsorten kultiviert werden können
In Venetien werden sowohl weiße als auch rote Rebsorte kultiviert, denn entgegen der oft geäußerten Meinung, es handle sich um eine Weißweinregion, kommen aus Venetien verschiedene sehr gute Rotweine.
Wichtige weiße Rebsorten sind neben der Glera, die für Prosecco verwendet wird, Garganega, Pinot Grigio, Friulano, Pinot Bianco, Trebbiano und Verduzzo. Aber auch Chardonnay und Sauvignon Blanc sind vertreten und gewinnen langsam an Bedeutung.
Bei den roten Rebsorten werden traditionell Corvina Verenose, Corvinone, Molinara und Rondinella kultiviert, ergänzt werden sie von Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot.
Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Rebsorten in Venetien, die häufig nur auf winzigen Flächen angebaut werden und daher schwer zu erfassen sind.
Ungefähr ein Viertel aller in Venetien erzeugten Weine haben DOC-Status, womit die Region beweist, dass sie ideal für den Weinbau geeignet ist. Natürlich gibt es auch in Venetien einige besonders bekannte Tropfen, die nicht nur in Italien sehr beliebt sind. Dazu zählen vor allem die folgenden Weine:
In den Alpenausläufern nördlich von Treviso, in der Provinz Veneto, sind die Schaumweine mit ihrer lebhaften Säure, ihrem geringen Alkoholgehalt und ihrem leichten Mandelaroma beheimatet. Hier befindet sich die DOC-Zone Prosecco di Conegliano-Valdobbiadene.
Eine DOC-Region Venetiens, die Rotweine aller Kategorien und Qualitäten hervorbringt. Der einfache Valpolicella ist ein heller, recht lebhafter Wein, der am besten jung getrunken wird. Aber dieser einfache und anspruchslose Wein ist längst nicht mehr die Regel. Viele Erzeuger haben im Valpolicella für ihre Weine die Ripasso-Methode entdeckt, die sie reichere, konzentriertere und vor allem alterungsfähige Spitzenweine hervorbringen lässt.
Besonders hervorzuheben sind natürlich der Amarone della Valpolicella und der Recioto della Valpolicella, die beide als DOCG-Weine eingestuft wurde.
Rund um den gleichnamigen Ort am Gardasee werden ganz hervorragende Rotweine gekeltert, die zum Teil als DOCG eingestuft sind. Diese Weine zählen neben Prosecco und Valpolicella ohne Zweifel zu den Aushängeschilder der Weinbauregion im Nordosten Italiens.