An der Mittelmeerküste im Nordosten Italiens in der Weinbauregion Friaul befindet sich der kleine DOC-Bereich Friuli-Latisana. In nur 12 Gemeinden werden in diesem Gebiet auf einer Rebfläche von knapp 200 Hektar Weine produziert.
Benannt ist dieser Anbaubereich in der Provinz Udine nach der kleinen Stadt Latisana, die im Hinterland der berühmten Badeorte Lignano und Bibione an der Adriaküste liegt.
Der Boden im Anbaubereich Friuli-Latisana ist überwiegend sandig mit Kies- und Löß-Einlagerungen, in einigen Lagen herrschen auch Lehmböden vor. Insgesamt kommen auf diesem Untergrund im Zusammenspiel mit dem mediterranen Klima rote Rebsorten besser zurecht als weiße. Zugelassen sind in diesem Anbaubereich, der im Jahr 1975 als DOC-Zone anerkannt wurde Rotwein, Rosé und auch Weißwein. Wobei es in Friuli-Latisana Regelungen gibt, die von den Nachbarregionen abweichen. So gibt es weder Rosso noch Bianco, sondern lediglich sortenreine Rotweine und Weißweine.
Reinsortige Weine nennen die verwendete Rebsorte auf dem Etikett und müssen einen Anteil von zumindest 90% dieser Sorte aufweisen. Die übrigen 10% dürfen aus beliebigen zugelassenen Sorten derselben Rebfarbe gekeltert werden. Zugelassen sind die Sorten Blaufränkisch (Franconia), Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Friulano, Malvasia, Merlot, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Pinot Nero, Refosco, Riesling, Renano, Sauvignon Blanc, Traminer und Verduzzo.
Für den Rosato aus diesem Teil des Friauls wird in erster Linie Merlot verwendet, dessen Anteil zwischen 70 und 80% liegen muss. Als Verschnittpartner dienen Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Refosco.
Einige Winzer erzeugen neben dem Stillwein auch prickelnde Varianten, also Frizzante oder auch Spumante.