Der DOC-Bereich Rosso di Montalcino in der Provinz Siena ist einer der kleinsten Anbaubereiche in der Toskana. In der Gemeinde Montalcino stehen nur etwa 30 Hektar unter Reben, die für diesen trockenen Rotwein genutzt werden.
Eingeführt wurde der Rosso di Montalcino im Jahr 1984 mit dem Ziel, einen „jüngeren Brunello“(auch Baby Brunello genannt) zu schaffen. In der Tat ist dieser Wein frischer und jugendlicher als sein großer Bruder, der Brunello di Montalcino, der in derselben Region gekeltert wird. Dieser Unterschied ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Rosso weniger lang reift, denn laut DOC-Vorgabe lagert er insgesamt ein Jahr, davon aber nur sechs Monate im Holzfass. Außerdem wird er leichter ausgebaut und hat in der Regel nur einen Alkoholgehalt von 12%-Vol.
Gekeltert wird dieser trockene Rotwein ausschließlich aus Sangiovese, genauer aus der lokalen Variante namens Brunello. Seine Aromen sind deutlich fruchtig und erinnern vor allem an Kirschen und Waldbeeren gepaart mit dezenter Würze und ein wenig Vanille.
Winzer, die eigentlich einen Brunello di Montalcino auf den Markt bringen wollten, aber nach etwa zwei Jahre Reife entscheiden, dass dieser Wein nicht ihren Ansprüchen für einen DOCG-Wein erfüllt, können diesen Wein zu einem Rosso di Montalcino „herabstufen“ und ihn unter dieser Bezeichnung vermarkten.
Nicht zuletzt aus diesem Grund sind einige dieser Weine von beachtlicher Qualität, obwohl sie preislich deutlich unter dem Brunello liegen.