Auch wenn Cru Bourgeois auf Deutsch „Bürgerliches Gewächs“ bedeutet, ist dies die Bezeichnung für ein Kategorie von Weingütern in und um Bordeaux, die sehr auf die Qualität ihrer Weine achten. In der Hierarchie der Qualitätskategorien in Bordeaux, die schon 1855 eingeführt wurden, rangiert ein Cru Bourgeois hinter den Grand Cru Classés, die die Spitzenweine der Region klassifiziert.
Im Gegensatz zum Grand Cru Classé, bei dem die einzelnen Lagen klassifiziert sind, kommt es bei dem Cru Bourgeois auf das Chateau, also das Weingut, selbst an. Solange sich die Anbauflächen dieser Güter auf dem Gebiet der Appellationen im Médoc befinden, können die erzeugten Weine unter den Appellationskriterien als Cru Bourgeois bezeichnet werden. Diese Bezeichnung wurde erst im Jahre 1979 durch das Recht der EG geschützt. In der Aufstellung aus dem Jahre 2003 waren insgesamt Châteaux als Crus Bourgeois aufgeführt. Diese wurde durch im Jahr 2007 aufgehoben und somit gibt es bis heute keine präzisen Regelungen, die die Verwendung der Klassifikation als Cru Bourgeois regeln.
Schon im Jahre 2003 haben sich die Weingüter des Médoc, die die Bezeichnung Cru Bourgois führen dürfen, zur Vereinigung Alliance zusammengeschlossen. Einige der besonders engagierten Chateaux haben sich exklusiv zur Union des Grands Crus vereinigt. Bei den Crus Bourgeois gibt es die Qualitätseinstufungen (in absteigender Reihenfolge): Cru Bourgeois Exceptionnel – Cru Bourgeois Supérieur – Cru Bourgeois.
Auch die Weinproduzenten der Crus Bourgeois bemühen sich um eine perfekte Produktionsmethoden und eine gute Qualität des Weins. Heute gibt es sehr viele Überschneidungen zwischen den Crus Classés und den Crus Bourgeois, da seit 1855 kein weiteres Weingut die Klassifizierung Grand Cru Classé erhalten hat. So kann es durchaus sein, dass ein sehr guter Cru Bourgeois besser als ein Wein eines Grand Cru Classé Chateaux sein, dass sich nicht ganz so viele Mühe mehr gibt.
Die Cru Bourgeois Chateaux haben sich in einer Qualitätsvereinbarung u. a. dazu verpflichtet:
- keinen Wein in Fässern zu verkaufen
- den Wein auf dem Gut selbst abzufüllen
- der Wein wird erst im zweiten auf die Lese folgenden Jahr verkauft
- die Qualität des Weins wird regelmäßig mittels Stichproben aus dem Handel überprüft.