Österreich ist ein Weißweinland, ohne Wenn und Aber. Die mit Abstand wichtigste Sorte ist Grüner Veltliner. Neben dieser Sorte sind für österreichische Qualitätsweißweine weitere 25 Rebsorten zugelassen. Darunter befinden sich so bekannte Namen wie Riesling und Sauvignon Blanc, aber auch eher unbekannte Sorten wie Zierfandler und Rotgipfler.
Zwei Drittel der Rebfläche in Österreich sind mit Weißweinreben bestockt.
Beim Blick auf den Rebsortenspiegel Österreichs kommt leicht die Frage auf, ob es noch eine andere Rebsorte von Rang und Namen gibt, einmal vom Grünen Veltliner abgesehen. Bei den Rotweinen ist es natürlich die Zweigelt-Rebe, die große Bedeutung für die österreichische Weinszene hat. Doch wie sieht es beim Weißwein aus?
In größerem Umfang werden die Weißweinreben Welschriesling, Riesling, Weißburgunder (Pinot Blanc), Müller-Thurgau und Chardonnay (mancherorts als Morillon bezeichnet) angebaut. Mit einigem Abstand, was die Fläche angeht, folgen Sauvignon Blanc und Muskateller. Aber Quantität ist nicht alles. Traminer bzw. Gewürztraminer wird nur auf rund 300 Hektar angebaut, die Ergebnisse sind aber so gut, dass die Rebe durchaus zu den wichtigsten Rebsorten für Weißwein aus Österreich zählt.
Der Star unter den Weißweinreben in Österreich ist aber unzweifelhaft Grüner Veltliner. Diese autochthone Rebe wird vor allem im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien kultiviert. Der Wein ist typischerweise fruchtig und frisch mit lebendiger Säure und weist eine Pfeffernote auf, die in Österreich liebevoll „Pfefferl“ genannt wird. Ob hochprämiert aus den Top-Lagen der Wachau oder dem Kamptal oder eher schlichter gehalten aus der Literflasche von einem Weingut im Weinviertel – Grüner Veltliner ist immer ein Genuss.
Wenn es um die wichtigsten Anbaugebiete für Weißweine aus Österreich geht, steht die Wachau an erster Stelle. Hier, im engen Donautal, zwischen Melk und Krems profitieren die Reben von einzigartigen geologischen und klimatischen Bedingungen. Grüner Veltliner und Riesling fühlen sich rundum wohl und können Qualitäten erbringen, wie sonst an kaum einem Ort auf der Welt. Davon ist nicht nur der Falstaff Weinguide überzeugt, sondern zahlreiche Weinkritiker von internationalem Format.
Zu nennen ist auch Wien. Denn die Hauptstadt Österreichs ist von Weingärten umgeben und für seine Heurigen bekannt. Die Weine, die hier gekeltert werden, erreichen zwar international nur selten Top-Platzierungen, dennoch sind sie in aller Welt bekannt, weil sie von den zahlreichen Touristen in den Heurigen konsumiert werden.
Von Bedeutung für österreichische Weißweine ist auch das Burgenland, vor allem die Region am Neusiedlersee, rund um die Gemeinde Gols. Aus dieser Region stammen einige der besten Süßweine der Welt, auch wenn das Burgenland sonst eher für seine Rotweine bekannt ist, vor allem für seinen Zweigelt und den Blaufränkisch.
Nicht zu vergessen ist die Südsteiermark. Im höchstgelegenen Anbaugebiet Österreichs wird in erster Linie Welschriesling angebaut, der durch seine Frische und Fruchtigkeit überzeugt.
Im Anbaubereich Vulkanland Steiermark, das früher unter der Bezeichnung Südoststeiermark bekannt war, gibt es eine Besonderheit: den Klöcher Traminer. In dem Bereich rund um die Gemeinde Klöch, wird diese weiße Rebe, besonders häufig kultiviert. In früheren Jahren war der Klöcher Traminer weltberühmt. Von diesem Status ist er aktuell weit entfernt, aber die Weine sind äußerst interessant und überwiegend von hervorragender Qualität.