Jumilla, das Weinbaugebiet um die gleichnamige Stadt, liegt in Spaniens Region Murcia im Bereich der Levante. Hier befinden sich rund 45% der Weingärten der DO Jumilla. Der übrige Teil entfällt auf die angrenzende Provinz Albacete, die zu Kastillen-La Mancha zählt.
Auf dem Untergrund aus Kalkstein finden sich sandige Böden, das kontinentale Klima bringt heiße Sommer und sehr kalte Winter, in der Regel mit Frost. Nach einem Reblausbefall in den 1980er Jahren, den das restliche Spanien zu diesem Zeitpunkt schon seit hundert Jahren überstanden hatte, mussten die Weinberge neu bepflanzt werden, was der Region aber nicht geschadet hat, sondern im Gegenteil eher für einen Aufschwung gesorgt hat. Die Gründe für diesen Aufschwung sind in erster Linie in der sorgfältigen Auswahl der Rebsorten für die Neubestockung zu sehen. Denn neben der traditionellen Sorte Monastrell (Mourvedre) wurde auch auf Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah gesetzt. Seither werden in der DO Jumilla nicht mehr nur schwere, alkoholstarke Rotweine erzeugt, sondern deutlich leichtere, elegantere Rotweine. Monastrell ist zwar nach wie vor dominierend, aber im Verschnitt mit anderen Sorten kommt sie deutlich besser zur Geltung und auch der Ausbau im Holzfass tut ihr gut.
Jumilla ist außerdem für Roséweine bekannt, die traditionell aus Monastrell gekeltert werden und in der Regel frisch und fruchtig im Geschmack sind.
Weißwein wird ebenfalls erzeugt, allerdings in deutlich geringerem Umfang. Hauptrebsorten für die Weißweine aus Jumilla sind Airen, Macabeo, Malvasia und Pedro Ximenez, seit einigen Jahren auch Chardonnay.
Trotz des deutlichen Aufschwungs in Folge der verspäteten Reblauskatastrophe hat es die DO Jumilla nicht einfach, sich auf dem internationalen Weinmarkt zu positionieren. Noch immer kämpft sie mit dem Ruf, ein Anbaugebiet für preiswerte Massen-Weine zu sein. Diese Zeiten sind zwar längst vorbei und viele Winzer der Region kämpfen mit unermüdlichem Einsatz darum, das Gegenteil zu beweisen, aber dennoch scheint sich die Erkenntnis „Jumilla = sehr guter Wein“ noch längst nicht überall herumgesprochen zu haben. Dies ist wohl mit ein Grund dafür, dass die Preise für Wein hier noch nicht explodiert sind und einige wirklich ausgezeichnete Tropfen zum sehr fairen Preis angeboten werden.