Im nördlichen Teil Bayerns ist das rund 6000 Hektar Rebfläche umfassende Weinbaugebiet Franken gelegen. Die Weinbauregion erstreckt sich zwischen Aschaffenburg und Bamberg am Main entlang. Es handelt sich um das sechstgrößte deutsche Weinbaugebiet, das sich vor allem für Weißwein einen Namen gemacht hat.
Franken ist ein uraltes Weinland, wo bereits zu Zeiten Kaiser Karl des Großen Weinbau betrieben wurde. Vor allem Klöster betrieben hier, wie im Mittealter üblich, Weinbau. Im Hochmittelalter wurde die Anbaufläche bis auf etwa 40.000 Hektar ausgedehnt, womit Franken das größte Weinbaugebiet im gesamten Heiligen Römischen Reich nördlich der Alpen war.
Zentrum des Weinbaus in Franken war und ist die Stadt Würzburg, wo sich mit dem Weinberg „Würzburger Stein“ eine der bekanntesten deutschen Einzellagen befindet.
Zwischen Aschaffenburg und Würzburg am Main entlang und hinunter bis nach Bamberg erstreckt sich die fränkische Rebfläche, die sich in drei Anbaubereiche untergliedern lässt.
Der größte fränkische Anbaubereich trägt den Namen Maindreieck. Er umfasst etwas mehr als 4000 Hektar Rebfläche und ist im Zentrum der Region gelegen, genauer zwischen Schweinfurt, Ochsenfurt und Gemünden. Der überwiegende Teil der Weinberge ist am Ufer des Mains gelegen, vor allem in Hanglagen.
Ebenfalls zum Bereich Maindreieck gehören der Abschnitt des Taubertals zwischen Klingen und Tauberrettersheim und der Weinbaubereich an der Fränkischen Saale.
Das sogenannte Mainviereck ist ein kleinen Weinbaubereich mit nur knapp 350 Hektar Rebfläche. Er ist zwischen Gemünden, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg gelegen. Hier befindet sich zwischen Großwallstadt und Bürgstadt das fränkische Rotwein-Anbaugebiet, das auf dem Fränkischen Rotwein-Wanderweg erkundet werden kann. Im übrigen Teil des Mainvierecks werden die typischen Weißweinreben Frankens wie Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling kultiviert.
Im Osten Frankens liegt der Anbaubereich Steigerwald, der eine Rebfläche von etwa 1500 Hektar umfasst. Hier werden sehr mineralstoffreiche Weißweine, vor allem Silvaner, gekeltert.
Franken ist ganz eindeutig eine Weißweinregion. Ist von Frankenwein die Rede, ist in der Regel ein frischer, recht säurehaltiger Silvaner gemeint. Eine bedeutende Rolle spielt auch die weiße Sorte Müller-Thurgau, die knapp 30% der fränkischen Rebfläche belegt, aber im Rückgang begriffen ist. Die besten Lagen sind in der Regel mit Riesling bestockt.
Wie in fast allen deutschen Weinbaugebieten ist auch in Franken ein Trend in Richtung Rotwein zu erkennen. Der Anteil der roten Rebsorten hat sich etwa verdoppelt.
Typischerweise entstehen in Franken würzige, mineralstoffreiche Weine, was insbesondere auf die Bodenbeschaffenheit und das recht milde Klima in der Region zurückzuführen ist.
Üblicherweise werden die Weine trocken ausgebaut. Eine Besonderheit ist dabei, dass trockene Weine aus Franken nur halb soviel Restzucker aufweisen dürfen wie trockene Weine aus anderen deutschen Anbaugebieten.
Der Bocksbeutel ist die typische Flaschenform für fränkische Qualitätsweine. Diese Flasche zeichnet sich durch einen flachen, bauchigen Körper und einen kurzen Hals aus. Der Ursprung des Namens für diese Flaschenform ist nicht bekannt, möglich ist, dass es sich um eine Ableitung von „Buch-Beutel“ oder „Bauch-Buddel“ handelt, eventuell ist aber auch die Ähnlichkeit der Flaschenform mit dem Hodensack des Ziegenbocks ausschlaggebend.Seit 1989 darf der Bocksbeutel laut EU-Gesetzgebung mit wenigen Ausnahmen nur noch für Wein aus Franken verwendet werden.