Spanien ist eines der wichtigsten Weinbauländer der Welt. In keinem anderen Land wird so viel Wein angebaut wie in Spanien, lediglich bei der Produktion muss es sich Frankreich und Italien geschlagen geben. Reben gedeihen auf der Iberischen Halbinsel seit etwa 3000 v. Chr. Seit etwa 1000 v. Chr. wird Wein erzeugt.
In allen 17 Regionen des Landes wird Wein erzeugt, in der Regel Rotwein. Bei einem Blick auf den Rebsortenspiegel Spaniens wird schnell klar, dass Spanien ein Rotweinland ist. An Nummer 1 liegt zwar die weiße Sorte Airen mit einer nicht einholbaren Fläche von gut 250.00 Hektar. Doch für den Qualitätsweinbau spielt diese Rebe keine Rolle.
Der Vino Tinto, wie Rotwein auf Spanisch heißt, erfreut sich in Spanien großer Beliebtheit und wird nicht nur zu Tapas genossen, sondern zu so gut wie jeder sich bietender Gelegenheit. Eine nicht geringe Menge der Rotweine gelangt auch in den Export, da die edlen Tropfen rund um den Globus Weinliebhaber begeistern. Sehr beliebt sind Weine der Qualitätsstufen Gran Reserva und Reserva, aber auch Wein, der als Crianza oder Joven eingestuft ist, muss sich nicht verstecken.
Spanien ist ein erstklassiges Rotweinland, da die Reben im gesamten Land ideale Voraussetzungen vorfinden. Das Klima mit viel Sonne und die Bodenbeschaffenheit sind sehr gut für den Anbau roter Reben geeignet. Ein Umstand, den die spanischen Winzer zu nutzen wissen.
In Spanien stehen mehr als eine Millionen Hektar Fläche unter Reben. Auf dieser Fläche wird eine kaum zu überblickende Vielfalt an Reben kultiviert, darunter zahlreiche autochthone Sorten. Allerdings ist seit einigen Jahren ein Trend zu erkennen, bei dem international bekannte Rebsorten mehr Beachtung finden und zum Teil beachtliche Ergebnisse liefern.
Die wichtigsten Rebsorten für Rotwein aus Spanien sind aber nach wie vor heimische Sorten wie Tempranillo, Bobal, Garnacha Tinta und Monastrell. Cabernet Sauvignon und Syrah, ebenso wie Merlot, haben in den letzten Jahren allerdings an Fläche und Bedeutung gewonnen.
Die Tempranillo-Rebe ist in ganz Spanien zu finden, teilweise unter anderen Bezeichnungen, sodass es manchmal nicht leicht ist, den Überblick zu behalten. Aber auch hinter den Namen Cencibel, Tinto Fino und Ull de Llebre verbirgt sich Tempranillo.
Etwas überraschend mag in dieser Liste der spanischen Top-Reben für Rotwein die Bobal erscheinen, da sie vergleichsweise unbekannt ist. Die Sorte ist allerdings in diversen DO-Bereichen, wie Ribera del Jucar und Utiel-Requena zugelassen, oft wird sie mit Monastrell zu recht einfachen Weinen verschnitten, die lokal konsumiert werden. Seit ein paar Jahren bemühen sich allerdings immer mehr Winzer darum, die Qualität dieser Rebe herauszuarbeiten und keltern sortenreine Bobals, die hervorragend gelingen.
In Spanien gibt es kaum einen Landstrich, in dem kein Weinbau betrieben wird, sogar auf den kanarischen Inseln und auf den Balearen gibt es Anbaugebiete. Die größte Rebstockdichte ist in Castilla-La Mancha zu finden. Die besten Qualitäten entstehen allerdings in Rioja. Rioja wird oft sogar synonym für spanische Top-Rotweine genommen. Vor allem die großen, in Holz gereiften Gran Reservas werden in der ganzen Welt geschätzt.
Es gibt allerdings weitere Bereiche, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. Im Priorat, einem Anbaubereich in Katalonien, werden einige der besten Rotweine Spaniens gekeltert. Auch die die Weinregion Bierzo in Kastilien-Leon macht seit einigen Jahren immer wieder von sich Reden. Hier werden vor allem Rotweine aus Mencia gekeltert.
Nicht übersehen werden sollte die Region Navarra. Der Bereich rund um Pamplona ist bekannt für seine ausdrucksstarken Tempranillos und Garnachas, die sowohl reinsortig als auch im Verschnitt mit internationalen Sorten in Flaschen gefüllt werden.