Das Anbaugebiet Mosel gehört mit den steilen Weinbergslagen zu den eindrucksvollsten Weinbauregionen der Welt. In keinem Weinbaugebiet der Welt gibt es so viele Steillagen wie im Bereich Mosel. Etwa 40% der Weinberge sind in Uferlagen mit einer Neigung von 30%-60% gelegen. Gleichzeitig ist das Gebiet, das noch bis zum Jahr 2006 unter der Bezeichnung Mosel-Saar-Ruwer bekannt war, das älteste Weinbaugebiet Deutschlands.
Die Quelle der Mosel befindet sich in den Vogesen in Frankreich und fließt von dort entlang der Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland und von dort durch Eifel und Hunsrück, ehe sie bei Koblenz in den Rhein mündet.
An der Untermosel und der Mittelmosel sowie an Saar und Ruwer gibt es überwiegend Schieferboden, im Bereich von Obermosel und Moseltor gibt es vor allem Böden aus Muschelkalk und Keuper.
Der Schiefer speichert tagsüber die Sonnenwärme und gibt sie nachts langsam wieder ab, wodurch das Klima recht mild ist.
Die Mosel ist ganz klar ein Weißweinland. Mehr als 90% der Rebfläche ist mit weißen Rebsorten bestockt, wobei auf dem mit Abstand größten Teil Riesling kultiviert wird. Mit riesigem Abstand folgen Müller-Thurgau und die regionale Sorte Elbling. Spätburgunder, Kerner, Dornfelder und Weißer Burgunder sind die einzigen anderen Rebsorten, die auf einer Fläche von mehr als 100 Hektar kultiviert werden.
Moselwein ist daher Riesling, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Der typische Riesling von der Mosel ist fruchtig, mineralisch, finessenreich und langlebig.
Das Anbaugebiet Mosel wird in sechs Bereiche mit insgesamt 20 Großlagen und 418 Einzellagen untergliedert. Der überwiegende Teil der Rebfläche, die insgesamt knapp 9000 Hektar umfasst, ist in Rheinland-Pfalz gelegen, ein kleiner Teil auch im Saarland.
Das Herzstück der Mosel ist der Bereich Bernkastel (Mittelmosel). Hier befinden sich der Großteil der Weinberge und die bekanntesten Weinbauorte der Region. Dieser Abschnitt ist etwa 50 Kilometer lang und reicht von Briedel bis Trier. Hier stehen rund 6000 Hektar unter Reben. Die Reben gedeihen auf Schieferböden.
Zwischen Koblenz und Zell ist der Bereich Burg Cochem (Terrassenmosel) gelegen. Hier stehen etwa 1500 Hektar unter Reben, die Lagen sind zum Teil extrem steil, sodass viele Weinberge terrassenförmig angelegt sind. Der Schieferboden ist vielerorts mit Kalk und Sandstein durchsetzt.
Moseltor ist der kleinste Anbaubereich an der Mosel und liegt im Bundesland Saarland. Hier stehen gerade einmal 100 Hektar unter Reben.
Auf rund 650 Hektar gedeihen an der Obermosel Reben. Dieser Bereich erstreckt sich südlich von Trier an der Grenze zu Luxemburg. Hier gibt es Böden aus Muschelkalk und Mergel. Dieser Weinbaubereich an der Mosel ist für die Rebsorte Elbling bekannt, aus der hier vor allem Sekt gekeltert wird.
Im Jahr 1998 wurden die beiden Bereiche Saar und Ruwer voneinander getrennt. Seither werden im Ruwertal, das nach einem Nebenfluss der Mosel benannt ist, auf etwa 200 Hektar Reben angebaut. Das Ruwertal ist eindeutig eine Riesling-Region, denn diese weiße Sorte steht hier auf mehr als 90% der Fläche.
Etwas mehr als 700 Hektar stehen im Anbaubereich Saar unter Reben. Benannt ist dieses Gebiet nach dem Fluss Saar, der bei Konz in die Mosel mündet. Die Weinberge liegen hier etwas höher als an der Mosel und die Temperaturen sind in der Regel etwas niedriger, sodass die Weine aus diesem Bereich recht säurebetont sind.