In diesen beiden Regionen Frankreichs, Languedoc und Roussillon, gelegen am Mittelmeer, zwischen der Provence und Spanien, wird auf mehr als einem Drittel der Fläche Wein angebaut. Dies führte (und verführte) lange Zeit zum Massenanbau. Heute jedoch ist der Wein aus diesen Regionen besser als sein - aus diesen Zeiten geschädigter - Ruf. Insbesondere die bessere Rebsortenauswahl und eine (dem spanischen Vorbild nacheifernde) zunehmende Kontrolle durch den Gesetzgeber haben die Qualität nachhaltig ansteigen lassen.
Hier, im Hinterland der Touristenhochburgen am Meer, gibt es aber noch viele Weine zu entdecken, da immer mehr Winzer auf Qualität setzen. Solange sie sich aber noch keinen Namen gemacht haben, sind ihre Weine qualitativ gut, aber vom Sog überzogener Preise vorerst verschont. Daher ist es durchaus möglich einen wirklich guten Wein aus Languedoc-Roussillon für 5-8 Euro zu finden.
Obwohl Languedoc-Roussillon oftmals in einem Atemzug genannt wird, handelt es sich strenggenommen um zwei direkt aneinandergrenzende Weinbauregionen im Süden Frankreichs. Languedoc ist der nördliche Teil und Roussillon der südliche Abschnitt dieses recht großen Anbaubereichs mit einer Rebfläche von insgesamt gut 250.000 Hektar.
Languedoc und Roussillon sind vor allem für Rotwein und Roséwein bekannt, die vor allem aus Carignan, Cabernet Sauvignon, Merlot und Grenache gekeltert werden, aber auch Syrah und Mourvedre sind in vielen Weingärten zu finden.
Mengenmäßig betrachtet ist Weißwein für diese Weinbauregionen weniger bedeutend, obwohl es einige wirklich gut gelungene Weine gibt. Sie werden vor allem aus lokalen Sorten wie Bourboulenc, Marsanne, Picpoul und Roussanne gekeltert. In zunehmendem Maße halten auch Chardonnay und Sauvignon Blanc Einzug in die Weingärten.
Im südlichen Teil der Weinbauregion, dem Roussillon. Das vom 12.-17. Jahrhundert zu Spanien gehörte, sollen bereits die Kelten Weinbau betrieben haben. Spätestens aber die Griechen, die sich hier ab dem 8. Jahrhundert vor Christus niederließen erzeugten in der Region Wein. Auch die Römer erzeugten im Süden Frankreichs Wein und kultivierten nachweislich in den heutigen Appellationen Corbières und Minvervois Reben.Ab dem 7. Jahrhundert fielen die Mauren in die Region ein und der Weinbau kam in der Folge nahezu zum Erliegen. Erst mit den christlichen Mönchsorden wurde er stellenweise wiederbelebt. Bis ins 18. Jahrhundert hinein blieben die Klöster eine der wichtigsten Antriebsfedern für den lokalen Weinbau. Ab etwa 1900 dehnte sich die Rebfläche im Languedoc-Roussillon immer weiter aus, bis sie in den 1980er Jahren rund 400.000 Hektar umfasste. Naturgemäß kam es bei dieser riesigen Ausdehnung vermehrt zur Erzeugung von billigen Massenweinen, die der französischen Region einen nicht allzu guten Ruf einbrachten. Spezielle Rodungsprogramme, die vor allem die Anbaubereiche in den tiefer gelegenen Ebenen betrafen, wurde die Rebfläche verringert, sodass sie heute „nur“ noch rund 250.000 Hektar umfasst.