In der Nähe der Stadt Libourne am rechten Ufer der Dordogne ist die Appellation Pomerol gelegen. Bekannt ist diese Region in erster Linie für den weltberühmten Petrus, dem Wein aus dem renommierten Chateau Petrus.
Trotz dieser herausragenden Qualität gibt es in dieser Appellation keine Grand-Cru-Klassifizierung. Dennoch sind einige der in Pomerol erzeugten Weine durchaus mit der Qualität der edelsten Tropfen aus Medoc gleichzusetzen.
Eine Besonderheit in Pomerol ist der hohe Merlot-Anteil der Weine, der hier in den Cuvées häufig bei 80% und mehr liegt. Damit ist diese Appellation das Merlot-Gebiet in Bordeaux schlechthin. Kleine Bereiche der insgesamt rund 800 Hektar umfassenden Rebfläche sind mit Cabernet Franc bestockt, zum Teil auch mit Cabernet Sauvignon und Malbec.
Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der samtigen, lang lagerfähigen Rotweine aus dieser Appellation haben auch die Böden. Es handelt sich um einen ganz besonderen Untergrund aus Sand und Kies mit Zwischenschichten aus Lehm, die auf eisenhaltigem Gestein lagern.
Weinbau wurde in diesem Teil der Weinbauregion Bordeaux bereits zur Zeit der Römer betrieben. Durch die Wirren und Verwüstungen des Hundertjährigen Krieges bedingt, wurde der Weinbau in diesem Bereich allerdings zwischenzeitlich aufgegeben. Erst im ausgehenden 15. Jahrhundert, vor allem aber im 16. Jahrhundert wurden wieder Weinberge angelegt und Weine gekeltert. Seitdem hat sich eine sehr kleinteilige Struktur der Region erhalten. Viele Weingüter, die in der Regel in einfachen Gebäuden und nicht in prunkvollen Vorzeigebauten untergebracht sind, verfügen nur über wenige Hektar Rebland.