Alte Sorte mit weltweiter Bedeutung
Synonyme für Mourvedre Alcallata, Balzac Noir, Garrut, Gayata, Mataro, Monastre, Morastel, Mourvedre, Negrette, Rossola Nera, Rorrentes, Verema Berühmte Weine aus Mourvedre
Ursprünglich stammt die rote Rebsorte Mourvedre aus Spanien, wo sie auch bis heute angebaut wird. Allerdings nicht unter dem Namen Mourvedre, sondern als Monastrell. Mourvedre ist der in Frankreich, wo die Sorte im Süden des Landes großes Ansehen genießt, und in vielen anderen Weinbauländen der gebräuchliche Name. Eine weitere wichtige Bezeichnung für diese Rotweinrebe ist Mataro.
Seltsam an der spanischen Namenswahl ist, dass es bei Valencia einen Ort namens Murviedro und in Katalonien einen Ort namens Mataro gibt. Beide könnten die Heimat der Rebe sein und dennoch wird in Spanien die Bezeichnung Monastrell verwendet. Wie dem auch sei, international hat sich die Bezeichnung Mourvedre weitestgehend durchgesetzt.
Die große Bedeutung dieser Sorte geht bereits aus einem Dokument aus dem 14. Jahrhundert hervor, in dem der Mönch Francisc Eiximenis, die Rotweinrebe zusammen mit der Bobal als die wichtigste Sorte Valencias nannte.
Manche Weinexperten nennen die Mourvedre auch „Rebe des Südens“, denn nördlich von Châteauneuf-du-Pape kommt sie nicht besonders gut zurecht. Im Süden Frankreichs, also in den Weinbaugebieten Languedoc-Roussillon, Provence und Rhône sowie auf Korsika findet die rote Rebe gute Bedingungen vor. Insgesamt wird sie auf knapp 10.000 Hektar kultiviert. Das ist zwar im Vergleich zu Spanien, wo die Rebe auf annähernd 60.000 Hektar steht, wenig, doch die französischen Weinbauern wissen die Sorte zu schätzen und keltern zum Teil wirklich hervorragende Weine aus ihr.
In Frankreich ist Mourvedre in zahlreichen Appellationen zugelassen: Bandol, Cassis, Châteauneuf-du-Pape, Corbières, Côtes de Provence, Côtes du Rhône, Côtes du Roussillon, Faugères, Fitou, Gigondas, Les Baux-de-Provence, Lirac, Luberon, Minervois, Palette, Saint-Chinian, Tavel, Vacqueyras, Ventoux und Vin de Corse.
Dazu gibt es zahlreiche sortenreine Mourvedre-Weine oder andere ansprechende Cuvées, die außerhalb dieser Appellationen gekeltert werden.
Nach Frankreich gelangte die Rotweinrebe vermutlich im Laufe des 16. Jahrhunderts. In ihrer Heimat ist sie spätestens seit dem 14. Jahrhundert bekannt, vermutlich aber schon deutlich länger. Seither ist sie aus dem Weinland Frankreich nicht mehr wegzudenken, auch wenn ihre Rebfläche vor der Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert weit größer war als heute.
Die Mouvedre ist eine spät reifende und ertragsarme Rebe. Sie ist empfindlich gegenüber Dürre und Trockenheit im allgemeinen außerdem ist sie recht krankheitsanfällig, sowohl für beide Arten des Mehltaus als auch dpe andere Pilzkrankheiten und Milbenbefall. Gegenüber Botrytis ist sie jedoch widerstandsfähig, sodass sie sich nicht oder nur bedingt für edelsüße Weine eignet. Aus den dickschaligen, dunklen Beeren können dunkelrote Weine mit hohem Tanningehalt gekeltert werden. Das Aroma von reifen Brombeeren ist typische für reinsortige Mouvedres.