Trebbiano - Weißwein-Rebe Trebbiano im Rebsortenlexikon

Trebbiano - weiße Rebsorte

Trebbiano in Kürze

Rebsortengruppe

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Italien

Berühmte Weine aus Trebbiano

  • Trebbiano d'Abruzzo

Trebbiano ist eine weiße Rebsorte aus Italien – so lautet die vereinfachte Darstellung. Aber bei genauerer Betrachtung erweist sich diese Aussage nur als bedingt richtig.
Trebbiano ist die Bezeichnung für eine Gruppe italienischer Weißweinreben, die in vielen Fällen nicht miteinander verwandt sind. Um die Sache noch komplizierter zu machen, gehört auch Ugni Blanc, die berühmte Weißweinrebe aus Frankreich, die vor allem für Cognac verwendet wird, zur Gruppe der Trebbiano-Reben.
In diesem Fall ist von einer Rebsorten-Gruppe und nicht von einer Rebsorten-Familie die Rede, weil DNA-Analysen der verschiedenen Trebbiano-Sorten ergeben haben, dass die verschiedenen Sorten in den überwiegenden Fällen nicht miteinander verwandt sind. Daher wäre die Bezeichnung Rebsorten-Familie nicht korrekt. Da es aber diverse Gemeinsamkeiten der Trebbiano-Sorten gibt, kann von einer Rebsorten-Gruppe gesprochen werden. Alle Trebbianos sind Weißweinreben, die über weiße bis hellgelbe Beeren verfügen, auch die Traubengröße ist recht einheitlich und die Sorten sind in der Regel ertragreich. Darüber hinaus sind die Rebstöcke sehr anpassungsfähig an das jeweilige Terroir. Auch was den Geschmack betrifft gibt es einige Überschneidungen, aus vielen Trebbiano-Sorten können Weißweine mit kräftiger Säure und niedrigem Alkoholgehalt gekeltert werden, die sich sehr gut für die Destillation eignen.
Der Ursprung des Namens Trebbiano ist unklar. Zum einen wird die Bezeichnung „vini trebulanum“ von Plinius dem Älteren herangezogen. Diese soll sich auf den Ort Trebula in Kampanien beziehen. Allerdings waren auch in Umbrien und der Toskana Weine mit demselben Namen bekannt.
Zum anderen wird auf den Fluss Trebbia in der Emilia-Romagna verwiesen. Auch verschiedene italienische Orte mit ähnlich klingenden Namen werden immer wieder angeführt, wenn es um die Klärung der Herkunft des Trebbianos geht.
Woher der Name nun wirklich stammt, wird sich höchstwahrscheinlich nicht mit Sicherheit klären lassen.

Heute sind Trebbiano-Sorten in so gut wie ganz Italien zu finden und machen etwa 30% der italienischen Weißweinproduktion aus. Verschiedene Varianten sind in rund 100 DOC-Weinen zugelassen. Mit der DOC Trebbiano d’Abruzzo gibt es sogar einen Anbaubereich, der den Rebsortennamen im Titel trägt. In manchen Fällen ist nicht ganz klar, um welche Trebbiano-Sorte es sich handelt, denn früher war es üblich, die verschiedenen Trebbiano-Sorten gemeinsam zu erfassen.
Die häufigste Sorte ist die Trebbiano Toscano, die in Frankreich als Ugni Blanc bekannt ist. Es wird vermutet, dass die Weißweinrebe im 14. Jahrhundert von Italien nach Frankreich gelangt ist und in weiten Teilen des Landes angebaut wurde. Nach und nach verlor sie an Beliebtheit und ist heute nur noch im Südwesten Frankreichs, insbesondere in der Cognac-Region zu finden, aber auch in der Gascogne hat sie große Bedeutung. Hier wird sie in erster Linie für die Produktion von Armagnac verwendet.
Neben der bereits erwähnten Trebbiano Toscano sind folgende Sorten von besonderer Bedeutung:

Da dies alles noch nicht verwirrend genug ist, wird die Bezeichnung Trebbiano zusätzlich noch als Synonym für verschiedene andere Sorten verwendet, so unter anderem für Bombino Bianco, Ortrugo, Pecorino und Verdicchio Bianco.

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