Selten verwendete Neuzüchtung
Synonyme für Perle Alzey 3951, AZ 39-51, Perle von Alzey, WÜ S 3951, Würzburg 2 3951
Die weiße Rebsorte Perle von Alzey, wie sie eigentlich mit vollständigem Namen heißt, ist eine Neuzüchtung, die nicht wie der Name andeutet aus Rheinhessen stammt, sondern 1927 an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Würzburg entstanden ist. Sie ist eine Neuzüchtung Georg Scheus, der die beiden Sorten Gewürztraminer x Müller-Thurgau als Elternteile angab. Aus dieser Kombination von Elternreben sind auch die Sorten Würzer und Septimer hervorgegangen. Die Angaben zu den Elternreben sind inzwischen durch DNA-Analysen bestätigt worden.
Hans Breider hat die Sorte später selektioniert. Ab 1950 wurde der Name Perle für diese weiße Rebe gebräuchlich. Den Sortenschutz erhielt sie dann 1968.
Die früh bis mittel reifende Rebe hat eine rötliche bis rote Beerenhaut, wird aber dennoch den weißen Rebsorten zugeordnet. Die Sorte ist unempfindlich gegenüber Frost, aber anfällig für Botrytis.
Wein aus der Perle ist recht säurearm, dafür recht blumig im Bukett und im Geschmack. Allerdings kann sie in dieser Hinsicht mit ihrer Elternrebe Gewürztraminer nicht mithalten, sodass sie nur selten den Vorzug erhält, geht es um die Entscheidung mit welcher Sorte ein Weingarten bestockt wird.
Gegenwärtig ist die Weißweinrebe Perle in Deutschland in nennenswertem Umfang nur in Franken und Rheinhessen vorhanden, dort steht sie auf ca. 20 bzw. 15 Hektar. In einigen anderen deutschen Anbaugebieten ist die Perle zwar ebenfalls vertreten, jedoch jeweils auf einer Fläche von unter einem Hektar.
Außerhalb Deutschlands gibt es in England kleinere Bestände dieser weißen Rebsorte.