Die ersten Rebstöcke wurden in Chile im Jahr 1551 gesetzt. Damals waren es die spanischen Konquistadoren, die die Weinbautradtion aus ihrer Heimat mit nach Südamerika brachten. Da schnell erkannt wurde, dass sich Chile für den Weinbau eignete, wurden immer mehr Reben gepflanzt, im größen Umfang geschah dies im heitigen Weinbaubereich Maipo. Damals wurde ein billiger Massenwein erzeugt, der unter anderem nach Mexiko und Peru exportiert wurde, um die Spanier, die dort ebenfalls eingefallen waren, zu versorgen.
Da die chilenischen Weine bald als Bedrohung für den Weinbau in Europa, vor allem in Spanien, angesehen wurden, verbot der spanische König im Jahr 1620 die weitere Anpflanzung von Rebstöcken in Chile.
Im 19. Jahrhundert waren es dann vor allem die Franzosen, die den Weinbau in Chile wieder in Schwung brachten und das Land entwickelte sich prächtig. Für den chilenischen Weißwein wurde vor allem Chardonnay wichtig, da sie hervorragende Qualitäten erbachte. Bei den Rotweinen waren Cabernet Sauvignon und Merlot die wichtigsten Sorten. Schon bald begann der Export und europäische Weinkenner waren beeindruckt. Doch der Aufschwung sollte bald ein Ende finden als die chilenische Regierung 1938 das Anlegen neuer Weinberge verbot und die Weinproduktion stark einschränkte. Ziel war es, den Alkoholmissbrauch im südamerikansichen Staat unter Kontrolle zu bringen. Erst 1974 wurden die Maßnahmen aufgehoben. Und schnell fand wieder ein Aufschwung statt. Chile kann daher als das Stehaufmännchen des südamerikanischen Weinbaus bezeichnet werden.
Schon Ende der 1970er Jahre waren Winemaker wie Miguel Torres wieder in Chile aktiv. In den 1980er Jahren wurden zahlreiche europäische Reben importiert und es entstanden immer mehr Kooperationen zwischen chilenischen Bodegas und französischen, kalifornischen und deutschen Weingütern.
Welches sind die wichtigsten Rebsorten für Weißwein aus Chile?
Die beiden wichtigsten weißen Reben in Chile sind Chardonnay und Sauvignon Blanc. Beide bedecken eine annähernd gleichgroße Rebfläche von rund 13.000 Hektar. Sie beleben im Rebsortenspiegel des Landes den zweiten und dritten Platz, vor ihnen rangiert mit riesigem Abstand Cabernet Sauvignon und auch auf den nachfolgenden Plätzen (3-11) sind ausschließlich Rotweinreben zu finden.
Neben Chardonnay und Sauvignon Blanc hat es bisher folglich noch keine Weißweinsorte geschafft, sich wirklich durchzusetzen. Dennoch sollen Sorten wie Semillon, Viognier, Riesling, Gewürztraminer und Torrontes nicht unerwähnt bleiben, denn es gibt teilweise hervorragende Weine aus diesen Sorten.
Was sind die wichtigsten Anbaugebiet für chilenischen Weißwein?
Das Valle Central, auch als Central Valley beaknnt, ist Chiles wichtigstes Weinbaugebiet. Hier wird neben Rotwein auch in größerem Umfang Chardonnay erzeugt. In den zentralen Lagen dieses Anbaubereichs sind die Temepraturen deutlich höher als in den Randlagen, sodass hier eher einfache Weißweine entstehen. In den Randlagen können echte Spitzenweine entstehen.
Eine sehr wichtige Region für die chilenische Weißweinproduktion ist Casablanca, der Anbaubereich, der den südlichen Teil der Weinregion Aconcagua bildet, profitiert von einem kühlen Klima, das durch die offene Lage zum Pazifik entsteht. Hier werden Spitzenweine aus Chardonnay und Sauvignon Blanc sowie einigen anderen weißen Reben erzeugt.