Qualitätsstufen und Klassifizierungen für Wein aus Italien

Klassifizierungen italienischer Weine

Wie auch in den anderen europäischen Weinbauländern gibt es auch in Italien strenge Vorschriften zur Klassifizierung der italienischen Weine. Eine erste umfassende Regelung wurde 1963 erlassen und damit ein tiefgreifender Wandel des italienischen Weinbaus eingeleitet. 1992 gab es eine Überarbeitung der Verordnungen für den Weinbau, bei der zum Beispiel die Qualitätsstufe DOCG eingeführt wurde.
Neben den einfachen Qualitätsstufen Vino da Tavola und IGT gibt es die höherwertigen Klassifizierungen DOC und DOCG. Wobei es in Italien die große Besonderheit gibt, dass es vor allem in der Klasse der IGT-Weine hervorragende Tropfen gibt, die eigentlich höher einzustufen wären. Hier haben einige Winzer ganz bewusst auf die Einstufung als DOC oder DOCG-Wein verzichtet, weil ihnen die Vorschriften und Einschränkungen in diesen Kategorien zu streng erschienen. Damit ist ein wesentlicher Unterschied zu Weinbauländern wie zum Beispiel Deutschland oder Österreich, wo der überwiegende Teil der Weine als Qualitätswein vermarktet wird, genannt. In Italien sind hingegen nur knapp die Hälfte aller Weine als DOC oder DOCG-Wein klassifiziert.
Eine weitere Besonderheit bei der Klassifizierung italienischer Weine ähnelt dem System in Spanien, wo es auch Prädikate gibt, die auf die Lagerung des Weins hinweisen. In Italien gibt es dafür die Prädikate Riserva und Vecchio.
Dazu gibt es noch die Bezeichnung Superiore und Classico. Der Zusatz Superiore bedeutet, dass eine Mindestlagerzeit und / oder ein höherer Alkoholgehalt vorgeschrieben ist. Der Zusatz Classico ist bestimmten Gemeinden im jeweiligen Anbaubereich vorbehalten.

Vino da Tavola

Weine der Klassifizierung Vino da Tavola sind mit den deutschen Tafelweinen zu vergleichen. In der Regel handelt es sich um einfache, schlichte Weine. Auf dem Etikett ist lediglich die Angabe Vino da Tavola mit dem Zusatz „Bianco“ oder „Rosso“ zu finden. Weitere Angaben wie zum Beispiel der Jahrgang, die Rebsorte oder die Herkunftsregion des Weins fehlen.
Rund 40% der Weine aus Italien werden in der Qualitätsstufe Vino da Tavola gekeltert, eine enorme Menge, vor allem im Vergleich zu anderen Weinbauländern Europas.

IGT – Indicazione Geografica Tipica

Die Klassifizierung IGT bildet in Italien die zweite Qualitätsstufe direkt über dem Vino da Tavola und ist vergleichbar mit dem Landwein in Deutschland und dem Vin de France in Frankreich.
Auf dem Etikett dieser Weine können sich Angaben zur geografischen Herkunft und zu den verwendeten Rebsorten finden.
Einige Winzer, die für ihre Weine Rebsorten verwenden, die laut DOC-Richtlinien nicht zugelassen sind, vermarkten ihre eigentlich höherwertigen Weine in der Qualitätsstufe IGT.
In ganz Italien gibt es rund 140 IGT-Bereiche. Etwa 30% der italienischen Weine werden in dieser Kategorie erzeugt und dementsprechend vermarktet.

DOC – Denominazione di Origine Controllata

Die Bezeichnung DOC ist vergleichbar mit der in Deutschland gebräuchlichen Klassifizierung Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA). Weine dieser Qualitätsstufe stammen aus einem bestimmten Anbaugebiet, das als DOC klassifiziert worden ist. Innerhalb dieses Bereiches gibt es strenge Vorschriften, die unter anderem die zugelassenen Rebsorten bestimmen, aber auch die Ertragsmengen und andere Schritte der Weinbereitung betreffen.
Die Ursprungsbezeichnung DOC gilt ähnlich wie die AOC in Frankreich nicht nur für Wein, sondern für Lebensmittel generell, so zum Beispiel für Parmesan.
Den Überblick über die italienischen Gebiete mit DOC-Status zu behalten ist nicht einfach, denn es gibt mehr als 300 dementsprechend klassifizierte Anbaubereiche. Dazu kommt, dass es in einigen Bereichen nur einen Wein gibt, der die entsprechende Bezeichnung trägt, in anderen sind es mehrere verschiedene Varianten.
Etwa 25% der Weine aus Italien tragen die Aufschrift Denominazione di Origine Controllata auf dem Etikett.

DOCG – Denominazione di Origine Controllata e Garantita

Rund 5% aller italienischen Weine entfallen auf die höchste Qualitätsstufe des italienischen Weinbaus: die DOCG. Der Anteil dieser Weine an der Gesamtmenge aller italienischen Weine steigt allerdings sukzessive an. Aktuell gibt es in Italien 48 DOCG-Gebiete, von denen sich der überwiegende Teil im Piemont, in der Toskana und in Venetien befindet.
Weine dieser höchsten Qualitätsstufe erhalten ein staatliches Garantiesiegel und unterliegen strengen Auflagen in Bezug auf die Weinbereitung. Geregelt ist neben der Flaschenform, die Mindestreifezeit, der Alkoholgehalt, der Säuregehalt und einiges mehr. Dazu gibt es Vorgaben für die Farbe und das Geschmacksbild. Um die Einhaltung der Vorgaben für die Weine der Kategorie Denominazione di Origine Controllata e Garantita zu gewährleisten, gibt es diverse Prüfverfahren.
Eingeführt würde die Bezeichnung DOCG im Jahr 1992. Seither gilt diese Qualitätsstufe als die Krone der italienischen Weine. Zu erkennen sind die edlen Tropfen nicht nur an der Beschriftung des Etiketts, sondern auch an der Banderole am Flaschenhals.

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