Rebsorte Kerner für Weißwein aus Deutschland

Kerner - weiße Rebsorte

Kerner in Kürze

Verbreitete deutsche Neuzüchtung

Synonyme für Kerner Herold Triumpf, Herold Weiss, Kerner Bijeli, Kernerrebe, Weinsberg S 2530

Kerner ist eine weiße Rebsorte. Es handelt sich um eine Neuzüchtung zwischen Trollinger x Riesling, die 1929 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsbergs durch August Herold vorgenommen wurde. Ihr Name leitet sich von Justinus Kerner, einem schwäbischen Arzt und Dichter, ab. Den Sortenschutz erhielt die Rebe 1969. Seither hat sie sich in Deutschland etabliert.

Die Kerner-Rebe wird in allen deutschen Anbaugebieten kultiviert und bedeckt eine Fläche von knapp 4000 Hektar. In den letzten Jahren ist der Anbau allerdings stark rückläufig. Dieser Umstand ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Sorte unter dem negativen Ruf der Neuzüchtung leidet.
Besonders verbreitet ist die Kerner in Rheinhessen und der Pfalz, wo sie jeweils auf mehr als 1000 Hektar angebaut wird. Stark verbreitet ist die Weißweinrebe aber auch in Württemberg und an der Mosel sowie in Franken.
Auch außerhalb Deutschlands wird die Kerner-Rebe kultiviert: Bekannte Anbauflächen liegen in Italien (Südtirol), England, Japan, Kalifornien, Kanada, Österreich, Schweiz, Slowenien und Südafrika.

Es handelt sich um eine mittel bis spät reifende Rebsorte, die anfällig für Echten Mehltau ist und zur Kernerkrankheit (spezielle Ausformung der Reisigkrankheit) neigt. Sie ist widerstandsfähig gegen Frost, was sie bei Winzern in kühlen Weinbaugebieten recht beliebt macht.
Wein aus der Kerner-Rebe ähnelt dem Riesling und zeigt häufig eine leichte Note von kandierten Früchten. Diese Sorte eignet sich daher sehr gut zum reinsortigen Ausbau, kann aber natürlich auch als Verschnittpartner für andere Weißweinsorten verwendet werden.
Als Spätlese eher kräftig und rund mit nussartigen Aromen und weniger Säure, manchmal ist im Hintergrund ein leichter Muskatton zu finden. Leichte Weißweine eignen sich ideal als Schoppen und kräftige, trockene Exemplare bieten sich als Begleiter zu diversen Speisen an.
Es ist zu hoffen, dass die verschiedenen Initiativen, die in den letzten Jahren ins Leben gerufen wurden, um die Wertigkeit dieser Sorte hervorzuheben, von Erfolg gekrönt sind und den Rückgang der Rebfläche aufhalten können.

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