Gaillac liegt im östlichen Teil Südwest-Frankreichs nahe Toulouse im Département Tarn. Schon seit über zweitausend Jahren wird hier auf ansässige Rebsorten zurückgegriffen, die, teilweise im Verschnitt mit anderen Sorten, für eine große Vielfalt unterschiedlichster Weine verantwortlich sind. Die lange vorherrschenden Weißweine werden nach und nach durch immer größere Anteile an Rotweinen und vor allem Rosés ergänzt. Viele lokale Spezialitäten, von süßen Weißweinen bis zu perlenden, leichten Weinen oder nach Champagner-Methode produzierten Schaumweinen, ergänzen das vielfältige Angebot.
Das Anbaugebiet Gaillac umfasst knapp 4000 Hektar Rebfläche, die nördlich von Toulouse gelegen ist. Es ist mit regionaltypischen Sorten und den klassischen Bordeaux-Sorten bestockt und in eine Vielzahl von Sub-Appellationen untergliedert.
Unter der Bezeichnung Gaillac kommen trockene Rotweine, Roséweine und Weißweine auf den Markt, wobei der Rotwein eindeutig dominiert. Er wird aus mindestens 60% Duras, Fer, Gamay und Syrah gekeltert und mit bis zu 40% Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot verschnitten. Für den Rosé gelten weitestgehend dieselben Bestimmungen, allerdings werden meist nur Trauben aus den jüngsten Rebanlagen verwendet.
Für Weißwein aus der AC Gaillac sind die Sorten Len de l'El, Mauzac, Muscadelle, Ondenc, Sauvignon Blanc und Semillon zugelassen.
Die AC Gaillac Prèmieres Côtes gilt für Weißweine aus elf Weinbaugemeinden am rechten Tarnufer.
Natursüße Weißweine aus dieser Region in Südwest-Frankreich kommen als Gaillac Doux auf den Markt.
Für Schaumwein aus Gaillac gibt es je nach Herstellungsmethode, die angewendet wurde, eine Vielzahl von eigenen Appellationen, wie Gaillac Mousseux Méthode Gaillacoise ind Gaillac Mousseux Méthode Gaillacoise Doux.
Aufgrund der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit innerhalb der Region Gaillac, ist diese in fünf Zonen untergliedert. Die besten Lagen befinden sich ohne Zweifel im Bereich Premières Côtes: Ausschließlich Südlagen auf lehmig-kalkigem Untergrund. Hier werden die besten Weißweine der Region und einige hervorragende Rotweine gekeltert. An diesen Bereich schlie0t sich das „Rive droite“ an, also das rechte Ufer des Tarn. Die Böden sind ebenfalls überwiegend lehmig-kalkhaltig, aber es gibt längst nicht nur nach Süden ausgerichtete Hanglagen wie in der Prèmieres Côtes.
Im Norden der Region befindet sich das Plateau von Cordes mit sehr kalkhaltigem Boden. Das linke Ufer des Tarn (Rive gauche) verfügt über Böden aus Sand und Kies und bringt vor allem kräftige Rotweine hervor. Östlich von Albi gibt es den kleinen Anbaubereich „Zone de Cunac“ in dem gegenwärtig aber nur wenige Weingärten bewirtschaftet werden.
Das Klima, in dem die Reben in Gaillac gedeihen, unterscheidet sich ein wenig von den Bedingungen in anderen Anbaubereichen der Region Sud-Ouest. Zwar herrschen auch in Gaillac atlantische Einflüsse vor, doch das Mittelgebirge Gresigne hält viele dieser Einflüsse zurück. Richtung Mittelmeer bildet ein Ausläufer des Zentralmassivs (Montage Noire) eine natürliche Barriere. Durch diese recht abgeschottete Lage ist das Klima in Gaillac eher als kontinental mit atlantischen Einflüssen zu bezeichnen. Das Ergebnis sind heiße, trockene Sommer und Niederschläge zwischen Herbst und Frühjahr. Eine Besonderheit ist der Autan, ein warmer Ostwind, der sich vor allem im Herbst sehr positiv auswirkt und den Befall der Reben mit Fäule oder anderen Krankheiten erschwert.