Am unteren Ende der Loire, im Westen Frankreichs an der Atlantikküste befindet sich die etwa 13.000 Hektar große Appellation Muscadet. Die Appellation Muscadet gilt für trockene Weißweine aus der Rebsorte Melon de Bourgogne, die in dieser Gegend Muscadet heißt.
Der Weinbau geht in dieser Region, dem Pays Nantais, auf die Römer zurück. In früheren Jahren gab es hier übrigens nicht nur sehr guten Weißwein, sondern auch Rotwein, doch ein schlimmer Frost im Jahr 1709 bedeutete das Ende für die roten Rebsorten. Viele Weingärten der Region waren zerstört und mussten neu bestockt werden. In der Folge breitete sich die Melon de Bourgogne immer stärker aus und verdrängte nach und nach quasi alle anderen Rebsorten aus diesem Weinbaugebiet. 1937 wurde der Bereich schließlich als AC eingestuft und bei der Namenssuche fiel die Wahl schnell auf die regionale Bezeichnung der dominierende Rebsorte: Muscadet.
Die rund 13.000 Hektar Rebland erstrecken sich nahezu über das gesamte Departement Loire-Atlantique.
In Muscadet gibt es vier Appellationen:
Der Weißwein wird in Muscadet auf der Hefe, also sur lie, vergoren. Die Bestimmungen zur Weinerzeugung sind sehr streng, so wird zum Beispiel der Zeitraum der Lagerung und Abfüllung der Weine ganz genau vorgegeben. So dürfen die Weine aus Muscadet nur einen Winter über in Fässern oder Tanks verbringen und müssen sich zum Zeitpunkt der Flaschenabfüllung noch auf der Hefe befinden. Des Weiteren darf die Abfüllung auf keinen Fall vor März erfolgen. Auch der Verkauf unterliegt strengen Regeln. Frühester Verkaufstermin für den Weißwein aus Muscadet ist der dritte Donnerstag im März.
Die Weine sind meist unkompliziert und sehr frisch. Ihre Fruchtigkeit wird durch das leichte Moussieren noch unterstrichen. Ein leicht mineralisches Aroma ist ganz typisch für einen Muscadet, der sich daher sehr gut als Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten eignet.