Der Rosé fristet in der Schweiz eher ein Schattendasein. Es gibt zwar sehr ansprechende Schweizer Roséweine, doch handelt es sich bei ihnen ganz eindeutig um ein Nischenprodukt.
Dieser Wein namens „Rebhuhnauge“ ist ein lachsfarbener Tropfen, der aus Pinot Noir gekeltert wird. Ursprünglich wurde der Oeil de Perdrix im Kanton Neuenburg erzeugt, heute eher im Kanton Wallis. Im Walis gibt es inzwischen sogar eine eigenen Appellation für diesen Wein.
Der etwas merkwürdig anmutende Name dieses Roséweins ergibt sich aus der lachs- bis bronzefarbenen Färbung des Weins, die der Augenfarbe eines Rebhuhns ähneln soll. Die Färbung ergibt sich aus der Dauer der Maischegärung, die nicht zu lang ausfallen darf, damit die Beerenhäute nicht zu viel Farbe abgeben.
Klassischerweise fällt der Oeil de Perdrix rassig und samtig weich aus, am Gaumen wirkt er ausgesprochen lebendig. Ein toller sommerlicher Wein.
Der Dole Blanche ist der zweite bekannte Schweizer Rosé. Sein Name mag zunächst verwirren, da er auf einen Weißwein schließen lässt. Allerdings ist dies nicht der Fall, sondern soll hier zum Ausdruck bringen, dass es sich um einen hell gekelterten Rotwein handelt.
Der Dôle Blanche wird aus denselben Reben wie der rote Dôle gekeltert. Also überwiegend aus Pinot Noir und Gamay sowie zu maximal 15% aus anderen zugelassenen Rotweinreben. Zudem darf der Dôle Blanche mit bis zu 10% mit AOC-Weißweinen aus dem Wallis verschnitten werden.
Seine helle Färbung ergibt sich daraus, dass er ohne Einmaischen der Trauben abgepresst wird. Das Ergebnis ist ein sehr heller, fruchtiger Wein, der sich ideal als Aperitif anbietet.