Rebsorte Tinta Barroca - Informationen über die rote Rebe Tinta Barroca

Tinta Barroca - rote Rebsorte

Tinta Barroca in Kürze

Wichtige Rebe für Portwein

  • Farbe: Rotwein
  • Heimat: Portugal
  • Region: Douro

Synonyme für Barroca Baroccas, Boca de Mina, Tinta Gorda, Tinta Grossa Berühmte Weine aus Tinta Barroca

  • Portwein

Die rote Rebsorte Tinta Barroca (manchmal auch Tinta Barocca geschrieben) ist eine wichtigsten Reben für Portwein. Sie ist unter verschiedenen Synonymen bekannt, sodass es gelegentlich zu Verwechslungen kommt. Dazu kommt die Tatsache, dass diese Sorte bis ins 19. Jahrhundert hinein häufig als Tinta Grossa bezeichnet wurde, ehe sich Barroca als Namensbestandteil durchsetzte. Die Tinta Barroca ist der Touriga Franca außerdem sehr ähnlich, sodass diese beiden Rebsorten früher häufig miteinander verwechselt wurden.

Die Tinta Barocca ist in Portugal heimisch, wo sie mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer natürlichen Kreuzung der Sorten Marufo x Touriga Nacional entstanden ist. Damit hätte sie dieselben Elternreben wie die Touriga Franca, was die große Ähnlichkeit dieser beiden Sorten erklärt.
Die Tinta Barocca zählt im Weinbaubereich Douro in Portugal zusammen mit Tinta Amarela, Tinto Cao, Tinta Roriz (Tempranillo), Touriga Francesca und, Touriga Nacional zu den wichtigsten Portwein-Reben. Hier gehört sie zu den drei wichtigsten Reben für den aufgespriteten Likörwein, der weltweit bekannt ist, seit einigen Jahren aber nicht mehr ganz so gefragt ist wie noch im 20. Jahrhundert oder gar noch früher. Damit erleidet der Portwein ein ähnliches Schicksal wie viele andere Likörweine auch, so zum Beispiel Sherry und Madeira.

Die frühreifende Rebe steht in Portugal auf einer Fläche von rund 4500 Hektar, von denen sich ein großer Teil im Bereich Douro befindet. Allerdings ist die Tendenz sinkend. Vor einigen Jahren waren noch Weinberge mit einer Fläche von gut 7000 Hektar mit Tinta Barroca bestockt. Neben dem Anbau in Douro, findet sich die Rotwein-Rebsorte in Portugal auch in den Anbaubereichen Tras-o-Montes, Ribatejo und auf Madeira.
In trockenen Gebieten mit steinigem Untergrund, vorzugsweise auf Granit und Schiefer, erbringt die Tinta Barroca die besten Qualitäten. Bei intensiver Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen neigt die rote Rebsorte allerdings zu Hitzeschäden und Blattwelke. Außerdem ist die Rebe anfällig für beide Arten des Mehltaus und Botrytis.
Die Tinta Barroca besitzt dickschalige Beeren, die einen hohen Zuckergehalt entwickeln. Aus ihr können farbintensive Rotweine mit hohem Alkoholgehalt gekeltert werden, die kräftige Aromen von Kirschen und Brombeeren aufweisen. Der hohe Zuckergehalt ist ein großer Pluspunkt für die Portweinproduktion, macht es aber schwieriger, attraktive Stillweine aus dieser Rebe zu erzeugen.
Allerdings haben sich in Portugal  inzwischen einige Winzer durchaus erfolgreich daran versucht, die Tinta Barroca als Stillwein auszubauen. Ähnlich wie der berühmte Port wird sie ebenfalls als Cuvée mit Touriga Nacional, Touriga Franca und Tinta Roriz gekeltert.

Die Rotweinrebe Tinta Barroca wird nicht nur in ihrer Heimat Portugal angebaut, sondern inzwischen in verschiedenen Weinbauländern der neuen Welt. Die größten Bestände gibt es mit rund 200 Hektar Rebfläche in Südafrika. Aber auch in Australien und Chile wird diese Rebsorte angebaut, allerdings auf sehr kleiner Fläche. Hier sind es einzelne Winzer, die mit dieser und anderen Rebsorten experimentieren.
Im Gegensatz zu Portugal, wo die Tinta Barocca fast ausschließlich für die Produktion von Portwein verwendet wird, nutzen sie die Winzer in Südafrika, zum Beispiel in der Region Swartland, zur Erzeugung von Rotwein. Dieser Stillwein wird durchaus reinsortig gekeltert. Allerdings gibt es hier auch süße Likörweine, die in ihrer Stilistik an das portugiesische Vorbild erinnern. Hier werden die Weine oftmals mit einem Anteil Pinotage verschnitten, der typischen Rebsorte Südafrikas.

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