Rund um die Stadt Alba im Nordwesten Italiens erstreckt sich der mit 2.500 Rebfläche ausgestattete Anbaubereich Barbera d'Alba. In dieser DOC, die mehr als 50 Weinbaugemeinden im Hügelgebiet von Langhe umfasst wird ein trockener Rotwein erzeugt, der sortenrein aus der Barbera-Rebe gekeltert wird.
Barbera ist die Hauptrebsorte des Piemont und wird auf etwas mehr als der Hälfte der Rebfläche kultiviert. Auch wenn die Nebbiolo der Region zu Ruhm und Ehre verholfen hat, schwören die Einheimischen schon seit Jahrhunderten auf die Barbera-Rebe und halten beharrlich an ihr fest. Die Rebsorte, die vermutlich schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt ist, hat durch die Reblauskatastrophe im 19. Jahrhundert an Bedeutung gewonnen, denn es stellte sich heraus, dass sie auf amerikanischen Unterlagsreben besonders hohe Erträge lieferte. Die Piemonteser Winzer hatten einen neuen Liebling.
Inzwischen ist den Winzern aber auch in diesem Teil Italiens längst klar geworden, dass heute nicht mehr Masse, sondern Klasse zählt. Dem Anbau dieser roten Rebsorte wird daher inzwischen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die Arbeit im Weinberg und Weinkeller mit großer Sorgfalt betrieben und die strengen Vorschriften der DOC Barbera d'Alba tun das Übrige.
Das Ergebnis sind intensiv rubinrote Weine mit einem intensiven Fruchtaroma, mit deutlichen Kirschnoten, der Tanningehalt ist in der Regel eher gering. Nach einigen Jahren der Reife ähnelt ein guter Barbera d'Alba dem Barolo, weshalb ihn viele Weinliebhaber für vier bis sechs Jahre einlagern.
Ein Wein darf den Zusatz „Superiore“ auf dem Etikett tragen, wenn sein Alkoholgehalt bei mindestens 12,5%-Vol. liegt und er für 12 Monate um Holzfass gereift ist, bevor er in Flaschen gefüllt und auf den Markt gebracht worden ist.