Sehr alte Sorte
Synonyme für Piedirosso Palombina, Palumbo, Pererusso, Piede Colombo, Piedepalumbo, Senese Rosso, Streppa Verde
Die rote Rebsorte Piedirosso, deren Name ins Deutsche übersetzt „Rotfuß“ lauten würde, ist in Italien zuhause. Hier wird sie vor allem in Kampanien kultiviert, kleinere Bestände gibt es auch in Apulien.
Der Name Piedirosso leitet sich von der roten Färbung des Rebholzes ab. Diese Farbe soll der Färbung eines Taubenfußes sehr ähnlich sein, was eine Erklärung für einige Synonyme, unter denen diese Rebsorte auch bekannt ist (Piede Colombo), sein könnte.
Bei der Piedirosso handelt es sich um eine sehr alte Rebsorte. Eventuell könnte sie bereits von Plinius dem Älteren erwähnt worden sein, der von einer Columbina Purpurea berichtet hat, bei der es sich nach Ansicht einiger Weinexperten um die heute als Piedirosso bekannte Sorte handelt.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt eine Erwähnung unter der Bezeichnung Palombina, der heutige Name findet sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Piedirosso ist mittel reifend und widerstandsfähig gegen Echten Mehltau, gleichzeitig aber anfällig für falschen Mehltau.
Aus ihr können samtig weiche Rotweine gekeltert werden, die spürbar frische Säure und eine Aromatik von roten Früchten, insbesondere von Kirschen und Pflaumen mitbringen. Gute Weine aus dieser Sorte zeigen darüber hinaus komplexe Noten, die an Kaffee, Pilze und dampfenden Waldboden erinnern. Oftmals zeigen Weine aus der Piedirosso-Rebe auch eine mineralische Note, die von den vulkanischen Böden herrührt, auf denen viele Rebstöcke in Apulien und Kampanien gedeihen.
In Kampanien ist diese Rebe in zahlreichen DOC-Weinen zugelassen: Campi Flegrei, Costa d’Amalfi, Capri, Falerno del Massico, Ischia, Penisola Sorrentina, Sannio und Vesuvio.
Allerdings nimmt ihr Bestand langsam aber stetig ab. In den 1980er Jahren waren in Italien noch rund 2000 Hektar mit dieser Rotweinrebe bestockt, inzwischen sind es nur noch gut 600 Hektar.