Südlich von Wien rund um die Orte Gumpoldskirchen, Traiskirschen, Tattendorf und Wiener Neustadt erstreckt sich das Weinbaugebiet Thermenregion. Diesen Namen erhielt die Weinbauregion im Jahr 1985, als in Österreich eine Umstrukturierung der Anbaubereiche vorgenommen wurde. Damals wurden die bis dato eigenständigen Anbaubereiche Bad Vöslau und Gumpoldskirchen zusammengelegt. Die Thermalbäder der Region, die seit der Antike bekannt sind, dienten als Namensgeber für das neu geschaffene Weinbaugebiet: Thermenregion.
Auch wenn das Weinbaugebiet Thermenregion noch recht jung ist, blickt der Weinbau in diesem Gebiet auf eine lange Tradition zurück. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert wird hier Wein erzeugt, vermutlich aber auch schon davor. Eine Hochphase gab es auf jeden Fall im 14. und 15. Jahrhundert. Im Zuge der Belagerung durch die Türken, die Wein aus religiösen Gründen ablehnten und durch die Verwüstungen, die im Zuge der Auseinandersetzungen entstanden waren, ging der Weinbau in der Thermenregion deutlich zurück.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts ging es dann wieder deutlich aufwärts. Damals führte der Deutsche Orden die Rebsorte Pinot Noir in der Region ein, die mit dem recht warmen Klima der Region sehr gut zurechtkam. Heute spielt Blauburgunder in der Thermenregion keine dominierende Rolle mehr, wird aber immer noch kultiviert.
In den Weingärten dieses Weinbaubereichs in Niederösterreich dominieren Zweigelt und Blauer Portugieser. Wichtig sind aber auch die beiden weißen Sorten Zierfandler und Rotgipfler, die in kaum einer anderen Region zu finden sind und hier zu einer Cuvée vermählt werden. In füheren Jahren wuchsen diese beiden Sorten häufig in einem Weingarten und wurden gemeinsam gelesen und verarbeitet.
Nicht wegzudenken aus den Weingärten sind die Sorten Neuburger und St. Laurent, ebenso wie die international verbreiteten Sorten Merlot und Cabernet Sauvignon.
In der Thermenregion gibt es karge, steinige Böden aber auch schwere Lehmböden. Das Klima ist im Sommer trocken und heiß, im Winter recht kalt. Insgesamt gibt es rund 1800 Sonnenstunden im Jahr und vor allem im Herbst weht häufig Wind, der die Trauben nach einem Regenschauer schnell trocknen lässt.Die Thermenregion ist das wärmste Weinbaugebiet in Österreich und nicht zuletzt deswegen geradezu für prädestiniert für edlen Rotwein.