Das Aostatal ist die kleinste Weinbauregion Italiens mit denkbar schwierigen Bedingungen für den Weinbau. Die Region im Norden des Landes grenzt an die Schweiz und Frankreich an. Sie ist äußerst gebirgig, wofür der nahegelegene Mont Blanc ein gutes Beispiel ist. Die Weingärten in diesem Teil Italiens sind in bis zu 1200 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, womit sie zu den höchstgelegenen Rebanlagen der Welt zählen. Steile Hänge zwingen die Winzer vielerorts zu mühsamem Terrassen-Anbau. So verwundert es nicht, das im Aostatal, auch al Valle d'Aosta bekannt, lediglich rund 700 Hektar unter Reben stehen.
Im Aostatal werden, ebenso wie im benachbarten Wallis (einer bekannten Weinbauregion der Schweiz) in erster Linie autochthone Rebsorten angebaut. Dazu gehören unter anderem Bonda, Cornalin d'Aoste, Fumin, Freisa, Mayolet, Petite Arvine, Roussin und Vuillermin. Neben diesen regionaltypischen Sorten, gibt es aber auch einige internationale Rebsorten, die kultiviert werden. Dies sind vor allem Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Gamay, Merlot, Müller-Thrugau, Nebbiolo und Pinot Nero.
Für die gesamte Region gilt die DOC Valle d'Aosta. Hier wird in etwa 40 Gemeinden von einer Vielzahl an Winzern Weinbau betrieben. In der DOC gibt es sieben Sub-Bereiche, die als eigene DOC gelten.
In der regionsumfassenden DOC sind Weißwein, Rotwein und Rosé zugelassen. Sie dürfen aus einer beliebigen Mischung der zugelassenen Rebsorten gekeltert werden. Reinsortiger Wein muss aus mindestens 90% der angegebenen Sorte erzeugt werden und darf maximal 10% andere Sorten der gleichen Farbe enthalten.
In der Regel wird Wein aus dem Aostatal trocken ausgebaut. Einige Winzer lagern ihren Wein für einige Monate bis hin zu einigen Jahren im Holzfass und dürfen ihn bei Erfüllung bestimmter Auflagen als Superiore vermarkten.