Nicht nur Weingüter und große Weinhandlungen verfügen über Weinkeller, auch in Privathaushalten gibt es häufig einen kleinen Weinkeller. Damit sich der Wein jedoch optimal weiterentwickeln kann, gilt es einige Dinge zu beachten. Nicht jeder Kellerraum eignet sich als Weinkeller und auch nicht jeder Wein eignet sich zur Lagerung.
Was es bei der Einrichtung eines Weinkellers und seiner Beschaffenheit zu beachten gilt, lässt sich wie folgt zusammenfassen.
Weine nur zu lagern, um einen möglichst umfangreich bestückten Weinkeller vorweisen zu können, ist wenig empfehlenswert. Der Grund für diese Aussage liegt eigentlich auf der Hand: Irgendwann sollte jeder Wein genossen werden, und das möglichst zum Zeitpunkt seiner optimalen Trinkreife. Doch wie soll das funktionieren, wenn eine enorme Menge eines ganz bestimmten Weines eingelagert wurde? Wird auf die Vielfalt verzichtet und ein Jahr über immer derselbe Wein getrunken? Das wäre letztendlich die Konsequenz.
Um dies zu vermeiden, sollte beim Einlagern darauf geachtet werden, dass der Weinkellerbestand sich in etwa zu einem Drittel in lagerfähige und zu zwei Dritteln in direkt trinkbare Weine aufteilt.
Wer dennoch größere Mengen eines bestimmten Weines in seinem Weinkeller lagert, sollte daran denken, in regelmäßigen Abständen ein Fläschchen zu öffnen und den Wein zu verkosten, um den Zeitpunkt der optimalen Trinkreife nicht zu versäumen.
Ob Weißwein, Rotwein oder Schaumwein eingelagert wird, hängt in erster Linie vom persönlichen Geschmack ab. Natürlich sollte bei der Auswahl der Weine darauf geachtet werden, dass nicht nur die erlesensten Tropfen der Welt in den Regalen liegen, sondern auch ein nicht zu geringer Anteil an alltagstauglichen Weinen darunter ist, sonst ergibt sich zu oft die Situation, dass kein passender Wein zur Hand ist.
Prinzipiell sollte natürlich klar sein, dass sich nicht jeder Wein zur Lagerung eignet. Ein frischer, spritziger Weißwein sollte möglichst jung getrunken werden, auch leichte Rotweine sind nicht für die längerfristige Lagerung gedacht. Wohingegen schwere Rotweine häufig so auf den Markt kommen, dass ihnen ein paar Jahre im Weinkeller sicherlich nicht schaden werden.
Wäre viele Weine lagert, behält mit einer guten Weinkellerverwaltung den Überblick!
Damit der Wein durch die Lagerung im Weinkeller nicht Schaden nimmt, sondern an Reife und Potenzial gewinnt, sollten einige Punkte beachtet werden.
Ein Weinkeller muss dunkel und kühl sein. Die ideale Temperatur liegt bei rund 12°C. Über 18°C sollte sie keinesfalls steigen und große Temperaturschwankungen können ebenfalls sehr schädlich sein. Wichtig ist auch, dass der Raum frei von Erschütterungen ist – eine Bahnlinie vor dem Haus oder eine ständig laufende Waschmaschine im Schleudergang im gleichen Raum können sich negativ auswirken. Des Weiteren sollte der Weinkeller frei von Gerüchen sein, ein Heizöltank sollte keinesfalls im selben Raum stehen.
Ist kein Kellerraum vorhanden, der diese Bedingungen erfüllt, sollte von der langfristigen Weinlagerung abgesehen werden oder eine entsprechende Klimazelle installiert werden.