Gigondas ist ein kleiner Weinbauort, der ursprünglich zum großen AC-Gebiet Côtes du Rhône-Villages gehörte, aber aufgrund seiner hervorragenden Weinqualität in den Status einer eigenen Appellation erhoben wurde. Die AC-Bestimmungen von Gigondas sind sehr stark an denen von Châteauneuf-du-Pape angelehnt, sodass es nicht verwundert, dass sich die Rotweine aus beiden Appellationen ähneln.
Das Anbaugebiet Gigondas ist im Departement Vaucluse, im südlichen Abschnitt der Rhône, gelegen. Hier werden auf einer Fläche von rund 1300 Hektar fast ausschließlich rote Rebsorten kultiviert, da die Appellation ausschließlich für Rotwein und Roséwein gilt. Es dominiert die Sorte Grenache Noir, die an der regionstypischen Cuvée einen Anteil von bis zu 80% haben darf. Es folgen Syrah und Mourvedre, die einen Anteil von zumindest 15% an der Cuvée haben müssen. Viele der Rotweine enthalten auch einen kleinen Anteil an Cinsault und anderen roten Rebsorten, allerdings keine Carignan-Trauben.
Der Gigondas rouge, wie der Rotwein aus dieser Appellation genannt wird, ist in der Regel sehr robust und vollmundig, er ist zudem körperreich und voller Kraft. Die Aromen erinnern an provenzalische Kräuter und Pfeffer im Zusammenspiel mit fruchtigen Noten von Kirschen, Heidelbeeren und Cassis. Diese Rotweine lassen sich für 5-10 Jahre lagern, in sehr guten Jahrgängen sogar bis zu 15 Jahre.
Der Roséwein aus Gigondas ist leicht und frisch. Nach Möglichkeit sollte er jung getrunken werden.
Dieser Anbaubereich rund um das kleine Dorf Gigondas gliedert sich in zwei Anbaubereiche: Zum einen gibt es die Lagen an den Hängen der Dentelles de Montmirail in einer Höhe von 300 bis 400 Metern über dem Meeresspiegel. Der Boden in diesen Lagen besteht überwiegend aus Geröll und Kalk, stellenweise mit einer dünnen Lehmschicht. Zum anderen gibt es die flacheren Lagen in der Ebene, wo der Untergrund hauptsächlich aus Kies und Lehm, der so genannten „terre rouge“ besteht. Hier entstehen die kräftigsten und aromenintensivsten Weine des Anbaubereichs.