Das Öffnen der Weinflasche ist der letzte Schritt vor dem Genuss, außer Sie haben einen Wein, der dekantiert werden muss. Sobald die Flasche geöffnet ist, wird ihr Inhalt freigegeben, der vielleicht schon seit Jahren in ihr reift. Nun ist es soweit, dem Weingenuss steht nichts mehr im Wege.
Zugegeben, dies ist ein wenig romantisch und weniger sachlich, doch wer Wein als Genussmittel betrachtet, wie wir es tun, als ein Produkt mit Stil und manchmal auch ein wenig Eleganz, der sollte ein wenig Aufmerksamkeit auf das Öffnen der Weinflasche richten.
Möchten Sie einen Schaumwein öffnen? Dann lesen Sie den Beitrag "Wie öffnet man eine Schaumweinflasche?".
Hat der Wein eine Kapsel, dann entfernen Sie zunächst den oberen Teil, indem Sie mit einem Kapselschneider oder einem Kellnermesser kreisförmig daran entlangfahren. Wischen Sie dann den Flaschenhals mit einem sauberen Tuch sorgfältig ab. Ziehen Sie dann den Korken mithilfe eines Korkenziehers, den Sie möglichst mittig ansetzen, vorsichtig aus der Flasche. Korkreste am Flaschenhals sollten Sie mit einem sauberen Tuch entfernen. Dann können Sie den Wein dekantieren oder einschenken, denken Sie dabei an den Probeschluck, um auszuschließen, dass Sie Ihren Gästen einen fehlerhaften Wein servieren.
Die Kapsel, die den Flaschenhals und den Korken fest umschließt, soll die Unversehrtheit des Weines garantieren. Außerdem dienst sie dazu, den Flascheninhalt von der Außenwelt abzuschirmen und so den Gasaustausch zwischen Wein und Umwelt zu verringern. Des Weiteren hat die Kapsel eine wichtige Schutzfunktion, sie kann den Wein vor der Korkmotte schützen.
Hergestellt sind moderne Kapsel häufig aus Zinn, vorausgesetzt es handelt sich um einen guten Wein, den Sie in Händen halten. Bei einfachen Weinen wird auch Kunststoff für die Kapsel verwendet. Seit einigen Jahren gibt es auch Kapseln aus Aluminium-Laminat.
Früher trugen hochwertige Weine oftmals eine Bleikapsel. Da es sich bei Blei um ein toxisches Schwermetall handelt, wird auf seinen Einsatz inzwischen verzichtet. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass keine Partikel von der Bleikapsel in den Wein übergehen, solange der Korken unversehrt ist. Ein erhöhter Bleigehalt im Wein konnte erst nachgewiesen werden, wenn der Korken und die Zinnschicht, mit der auch Bleikapseln versehen sind, beschädigt sind. Einflüsse auf den Geschmack des Weines konnten nicht festgestellt werden. Aufgrund der geringen Bleimenge in der Kapsel konnten bisher auch keine gesundheitlichen Bedenken festgestellt werden.
Fachgerecht entfernt wird die Kapsel am Besten mit einem Kapselschneider.
Seit einiger Zeit gibt es immer mehr Weine mit alternativen Verschlüssen, die Ihnen das Öffnen der Weinflasche erleichtern. Bei einem Drehverschluss oder Kornkorken sollte es eigentlich keine Probleme geben. Auch der stilvolle Glaskorken lässt sich im Handumdrehen und ohne Mühe entfernen.
Doch für viele Weintrinker gehören Naturkork und Wein einfach zusammen. Daher gibt es immer noch viele Weine, die mit Korken verschlossen sind. Handelt es sich um gute Qualität, die allerdings selten und teuer ist, sollten Sie beim Öffnen des Weins keinerlei Probleme haben. Bei Presskorken und Korken aus minderwertigem Material kann es eher passieren, dass der Korken einmal abbricht.
Hin und wieder passiert es einfach: Der Korken lässt sich nicht in einem Stück aus der Flasche herausziehen, sondern zerbricht in zwei oder mehrere Teile. Das kann daran liegen, dass der Korkenzieher schief angesetzt worden ist oder der Korken einfach zu alt und trocken war. Mit den passenden Accessoires und ein wenig Know-how meistern Sie diese Situation ganz leicht.
Wichtig ist, dass Sie bei einem abgebrochenen Korken nicht in Panik verfallen und mit irgendwelchen x-beliebigen Werkzeugen versuchen, die Situation zu retten. Meistens machen Sie sie dadurch nur schlimmer und zerlegen den Korken womöglich in noch mehr Bestandteile, sodass am Ende nur noch Brösel übrig sind, die mitsamt einer Schicht Korkstaub in der Flasche schwimmen. In einer solchen Situation hilft nur noch ein Weinsieb. Doch soweit muss es nicht kommen.
Ist Ihnen der Korken im Flaschenhals abgebrochen, können folgende Dinge helfen:
Ist der Korken erst im oberen Bereich des Flaschenhalses abgebrochen, können Sie den Korkenzieher erneut ansetzten. In der Regel sollte das Problem nun behoben sein. Steckt der Korken allerdings im unteren Bereich des Flaschenhalses fest, müssen Sie anders zu Werke gehen. Hier kann eine Korkenspange wertvolle Dienste leisten. Sie wird vorsichtig in den Flaschenhals gesteckt und zwischen Glas und Korken geschoben. Mit langsamen Drehbewegungen kann der Korken dann hinaus befördert werden.
Hilft gar nichts, weil der Restkorken zu fest sitzt, kann er mithilfe eines Löffelstiels in die Flasche zurückgedrückt werden. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn bei sehr vollen Flaschen spritzt der Wein ordentlich aus der Flasche heraus. Schwimmt das Korkstück dann in der Flasche, gießen Sie den Wein in eine Karaffe, der Löffelstiel im Flaschenhals sorgt dafür, dass der Restkorken den Ausfluss nicht blockiert.