Früher für Chianti zugelassene Sorte
Synonyme für Marzemino Balsamina, Barzemin, Berzemina, Margemina, Marzomino, Negro del Garda, Uva Tedesca Berühmte Weine aus Marzemino
Die rote Rebsorte Marzemino war früher Bestandteil des Chianti, heute ist die Sorte nur noch im Norden Italiens zu finden. Vor allem in Venetien ist die Sorte vertreten, aber auch in der Emilia-Romagna, der Lombardei und in Südtirol gibt es kleinere Bestände der Marzemino. Obwohl die Rotweinrebe in nicht allzu großem Umfang angebaut wird, ist sie für zahlreiche DOC-Weine zugelassen: Botticino, Breganze, Capriano del Colle, Cellatica, Colli di Conegliano, Colli di Sandiano e di Canossa, Garda, Merlara, Riviera del Garda Bresciano und Trentino.
Insgesamt steht sie in Italien auf einer Fläche von rund 1000 Hektar.
Außerhalb Italiens ist die Marzemino-Rebe in Australien, Brasilien und Neuseeland zu finden, allerdings jeweils nur auf wenigen Hektar Fläche.
Der Ursprung der Sorte ist unklar. In Slowenien gibt es eine Gemeinde namens Marzemin, in der Türkei den Ort Merzifon, beide wegen der Namensähnlichkeit mögliche Herkunftsorte. Doch DNA-Analysen sprechen dagegen, haben sie doch ergeben, dass die Marzemino mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Teroldego (aus Italien, Schweiz oder Frankreich stammend) x unbekannter Sorte (vermutlich ausgestorben) entstanden ist und so mit großer Sicherheit aus dem Bereich Norditalien, Schweiz, Ost-Frankreich stammt.
Die erste Erwähnung dieser Rotweinrebe stammt aus dem Jahr 1409. Später war Wein aus dieser Rebe am Kaiserhof in Wien sehr geschätzt und Wolfgang Amadeus Mozart erwähnte sie in seiner Oper „Don Giovanni“.
Heute ist Wein aus dieser Sorte eher selten, genießt vor allen Dingen nicht mehr diesen hervorragenden Ruf, obwohl sie durchaus lebendige, fruchtige Weine ergeben kann. Vor allem Schaumwein aus dieser Sorte kann wunderbar fruchtig elegant ausfallen. Typische Aromen sind Kirsche, Pflaume und Veilchen, oft begleitet von einer leichten Bitternote.
Die Marzemino ist spät reifend und anfällig für Pilzkrankheiten, vor allem für Botrytis und Echten Mehltau. Dies ist mit ein Grund, warum sie nicht so häufig kultiviert wird.