Im Südwesten Spaniens, an der Grenze zu Portugal, ist die Weinbauregion Extremadura gelegen, die gleichzeitig eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens bildet.
Die Extremadura wird aufgrund ihrer Namensähnlichkeit häufig mit der portugiesischen Region Estremadura verwechselt.
Die Region zählt zu den ältesten Weinbaugebieten Spaniens, in denen wohl bereits vor den Römern Wein erzeugt wurde. Die Römer waren es jedoch, die die Stadt Merida gründeten und dem Weinbau in der Extremadura zu einer ersten Blütephase verhalfen.
Während der Herrschaft der Mauren ging der Weinbau sehr stark zurück, bestehende Rebanlagen wurden fast ausschließlich für die Erzeugung von Rosinen verwendet. Nach der Vertreibung der Mauren ändert sich dies schnell und der Weinbau gewann wieder deutlich an Bedeutung. Aus der Extreamdura stammten vor allem im 16. Jahrhundert viele Emigranten, die den Conquistaores nach Südamerika folgten und mit ihrem Weinwissen in der neuen Welt experimentierten.
Heute ist die Extremadura eine von der Landwirtschaft geprägte Region, in der es längst nicht nur Weinberge gibt. Schafzucht, Schweinezucht und Olivenanbau sind ebenfalls von großer Bedeutung, ebenso wie die Produktion von Korken.
Die Region wird von Gebirgszügen in zwei Bereiche unterteilt: Extremadura Alta und Extramadura Baja. Das Klima im Norden der Region ist als kontinental zu bezeichnen, da die Einflüsse des Meeres durch die Berge abgehalten werden. Im Süden der Region herrscht eher mediterranes Klima vor. Der Fluss Guadiana, der den südlichen Teil des Weinbaugebiets durchfließt, wirkt sich mildernd auf die zum Teil sehr hohen Temperaturen in den Sommermonaten aus.
In der Extremadura stehen mehr als 85.000 Hektar unter Reben. Auf dem überwiegenden Teil der Fläche werden rote Rebsorten kultiviert, allen voran Tempranillo. Diese Sorte wird hier traditionell angebaut. Winzer, die zu etwas mehr Experimentierfreude neigen, bauen auch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Syrah an.
Weißwein wird in diesem Teil Spaniens vor wiegend aus den Sorten Cayetana, Macabeo und Pardillo gekeltert.
In einigen Lagen darf auch Cava erzeugt werden. Dieser Schaumwein, der eher mit dem Osten Spaniens in Verbindung gebracht wird, darf in einigen Bereichen außerhalb Kataloniens erzeugt werden, so auch in bestimmten Bereichen der Extremadura.
Seit 1999 ist ein Bereich der Region als DO klassifiziert: Ribera del Guadiana. Hier werden auf einer Fläche von rund 27.000 Hektar die besten Weine der Extremadura gekeltert.