Tibouren-Rebe - Informationen über die Rotwein-Rebe Tibouren

Tibouren - rote Rebsorte

Tibouren in Kürze

Beliebt für Rosé

  • Farbe: Rotwein
  • Heimat: Frankreich
  • Region: Provence

Synonyme für Tibouren Antibois, Antiboul, Rossese, Tiboulein

Die rote Rebsorte Tibouren stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Frankreich. Im Süden des Landes, an der Mittelmeerküste und in der Provence ist sie heute vorwiegend verbreitet. Eine andere Theorie zur Herkunft besagt, dass sie Rebe aus Italien, vermutlich aus Ligurien stammen könnte. Von dort aus sie sie dann nach Frankreich gelangt. Angeblich sollen sich Rebstöcke an Bord eines Schiffes befunden haben, dessen Kapitän den Namen Antiboul trug, daher auch das Synonym Antiboul, das für die Rotweinrebe Tibouren verwendet wird.
Welche dieser beiden Theorien wirklich zutrifft, ist bisher nicht abschließend geklärt. Dazu gesellt sich eine weitere Hypothese zur Herkunft der Tibouren-Rebe. Demnach soll sie aus Griechenland oder dem Nahen Osten stammen und bereits sehr alt sein. Von dort sei sie dann nach Frankreich gelangt. Für diese Hypothese haben sich allerdings bisher keinerlei Belege finden lassen, sodass es sich eher um eine Legende zu handeln scheint. Antiboul ist zudem eine lokale Bezeichnung für die Stadt Antibes in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, sodass sich der Name auch von diesem Ort ableiten könnte.

Heutzutage ist die Tibouren in ihren beiden potentiellen Ursprungsgebieten verbreitet. Sie wird sowohl in Frankreich als auch in Italien kultiviert.

In Frankreich steht die rote Rebe auf einer Fläche von gut 400 Hektar und wird vor allem im Departement Var angebaut. Hier ist sie in den Appellationen Côtes de Provence, Coteaux Varois en Provence und Palette zugelassen. Rund um St. Tropez erfreut sie sich einiger Beliebtheit.
Die Winzer im Süden Frankreichs keltern aus Tibouren vorzugsweise Rosé, es gibt aber durchaus auch sortenreine Rotweine aus dieser Rebsorte.
Für provenzalischen Roséwein wird die Tibouren häufig im Verschnitt mit den Sorten Cinsault, Grenache und Mourvedre verwendet, auch Syrah kommt als Verschnittpartner für eine Cuvée infrage. Besonders beliebt ist die Kombination mit Grenache und Cinsault für die Rosé-Weine der Provence.

Im Nachbarland ist die Tibouren in Ligurien zu finden. Dort wird sie in der Provinz Imperia für den Weinbau zugelassen und wird für die beiden DOC-Weine Riviera Ligure di Ponente und Rossese di Dolceacqua verwendet. Allerdings gibt es hier einige Verwirrung darum, ob es sich wirklich um Tibouren handelt oder nicht eher um die Sorte Rossese di Dolceacqua. Hier führt das Synonym Rossese, das für Tibouren gebräuchlich ist, zu Verwirrung. Inzwischen scheint es wahrscheinlich zu sein, dass in Ligurien eher die Sorte Rossese di Dolceacqua kultiviert wird und nicht die Tibouren.

Die rote Rebsorte Tibouren ist etwas launisch, sodass es Winzer nicht immer leicht mit ihr haben. Sie ist recht krankheitsanfällig, insbesondere für Falschen Mehltau, außerdem neigt sie zum Verrieseln und ist anfällig für Frost. Dazu kommt, dass die Rebe sehr unterschiedliche Erträge liefert. Winzer setzen daher vermehrt auf andere Sorten in ihren Weinbergen.

Eine Besonderheit ist das Weingut Clos Cibonne in der Nähe von Toulon. Dieser Weinbaubetrieb hat sich voll und ganz einer Rebsorte verschrieben: der Tibouren. In den Weingärten von Clos Cibonne finden sich Rossese-Rebstöcke, die zum Teil 50 Jahre alt sind und Trauben mit extrem intensiven Aromen erbringen. Hier zeigt sich, dass Rosé aus der Provence viel mehr als ein Alltagswein sein kann. Schon seit mehr als 100 Jahren setzten die Winzer dieses Weinguts darauf, die Weine in großen Eichenfässern auszubauen. Dort reifen sie für mehr als ein Jahr, ehe sie in Flaschen gefüllt werden. Das Ergebnis ist ein komplexer, feingliedriger Roséwein mit ausdrucksstarken Aromen. Absolut kein Vergleich zu den banalen Rosés in der Literflasche, die es im Supermarkt an der Ecke zu kaufen gibt.

Das typische Aroma der Tibouren-Weine ist von Sauerkirschnoten, beerige Töne und Garigue geprägt. Je nach Anteil in der Cuvée setzen sich diese Noten durch. In den sortenreinen Rosés und Rotweinen sind diese Noten prägend.

Impressum | Datenschutzerklärung

© Highest Mountains Webservice Torsten Schneider