Am oberen Lauf der Loire im gleichnamigen Weinbaugebiet liegt die Appellation Sancerre. Hier, im Departement Cher in Zentralfrankreich wird in 14 Gemeinden der weltweit beliebte Weißwein namens Sancerre gekeltert. Die Appellation gilt aber auch für Rotwein.
Die rund 2500 Hektar Rebfläche liegen am linken Ufer der Loire in einer Höhe zwischen 200 und 400 Metern über dem Meeresspiegel. Gegenüber ist die Appellation Pouilly-Fumé gelegen, die für ihren Weißwein ebenfalls weltbekannt ist. Der Großteil der Rebfläche von Sancerre ist mit weißen Reben bestockt, was eine Änderung zu früheren Zeiten bedeutet, denn im Mittelalter wurden in Sancerre in erster Linie Rotweine erzeugt. Heute liegt der Anteil von Rot- und Roséwein zusammengenommen bei etwa 20% der Gesamtproduktion der Region. Der Weißwein wird sortenrein aus Sauvignon Blanc gekeltert. Er wird trocken ausgebaut und ist sehr lagerfähig. In der Regel wird er nicht ins Holzfass gelegt, damit er seine Frische und Fruchtigkeit nicht verliert. Es gibt allerdings auch einige Weine aus Sancerre, die im Barrique gereift sind und dadurch viel Wucht haben und sich recht lange lagern lassen.
Neben den sehr bekannten Weißweinen werden in geringem Umfang auch Rotweine und Roséweine gekeltert. Für diese Weine wird die Rebsorte Pinot Noir verwendet. Es handelt sich in der Regel um recht leichte, sehr fruchtige Weine. In guten Jahrgängen verdienen sie durchaus deutlich mehr Aufmerksamkeit als ihnen üblicherweise zuteilwird.
Der Untergrund, auf dem die Reben gedeihen auf Kalkstein, der mit einer Schicht aus Ton, Kieseln und Feuerstein – je nach Lage – bedeckt ist. Die Weißweine weisen daher fast ausnahmslos eine würzig-mineralische Note auf, können sich aber je nach Terroir deutlich voneinander unterscheiden: Je nach Lage bringen sie eher frische Noten von Zitrusfrüchten mit oder aber zeigen einen deutlich floralen Charakter.
Generell eignen sich die Weine aus diesem Anbaubereich an der Loire sehr gut als Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten.