Traditionelle Sorte der Schweiz
Synonyme für Humagne Blanc Humagne, Humagne Blanche, Miousap, Mioussat Berühmte Weine aus Humagne Blanc
Humagne Blanc ist eine sehr alte weiße Rebsorte, die seit vielen Jahrhunderten in der Schweiz angebaut wird. Die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1313, wo sie als „Vinum humanum“ bezeichnet wurde. Ob die weiße Rebe auch aus der Schweiz stammt oder importiert wurde, ist noch nicht abschließend geklärt. Zum Import gibt es die Theorie, dass die Sorte aus dem Rhône-Tal stamme und auf diesem Weg in die Schweiz gelangt sei, eine andere Theorie besagt, die Rebe sei ursprünglich in Griechenland heimisch gewesen und über den Hafen Marseille das Rhône-Tal entlang gewandert, bis sie schließlich in der Schweiz heimisch geworden sei. Da eine genetische Nähe zur Sorte Colombaud, die in der Provence heimisch ist, nachgewiesen werden konnte, klingt die Theorie der „Einwanderung in die Schweiz“ nicht unlogisch.
Gegenwärtig wird diese weiße Rebe fast ausschließlich im Wallis in der Schweiz angebaut, in der Gascogne, im Südwesten Frankreichs gibt es gegenwärtig Versuche, die Sorte zu reaktivieren.
Wein, der aus der spät reifenden Rebe gekeltert wird, ist goldgelb in der Farbe und verfügt über ein sehr duftiges Bukett. In der Regel ist der Alkoholgehalt nicht allzu hoch und der Wein zeigt eine deutliche Feuersteinnote. Sie ist anfällig für Botrytis und Echten Mehltau.
Aus der Humagne Blanc können trockene Weißweine mit hohem Lagerungspotenzial gekeltert werden, sie wird aber auch für Gletscherwein (Vin des Glaciers) verwendet.
Ein Verwandtschaftsverhältnis zur Humagne Rouge, einer ebenfalls in der Schweiz vorkommenden, roten Rebsorte besteht übrigens nicht.