Rebsorten von Faberrebe bis Frühroter Veltliner: alle wichtigen Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben F

Weitere Rebsorten mit dem Anfangsbuchstaben F

Faberrebe, Fie oder Frühroter Veltliner - Informationen zu diesen Rebsorten und vielen weiteren Reben mit dem Anfangsbuchstaben F finden Sie hier im Weinlexikon.
Sollte die gesuchte Rebe nicht dabei sein, dann werfen Sie einen Blick auf die Gesamtübersicht der Rebsorten mit F und werden sicherlich passende Informationen finden.

Inhaltsverzeichnis "Weitere Rebsorten mit F"

Faberrrebe - weiße Rebsorte

Faberrebe in Kürze

Neugezüchtete Sorte mit Muskatton

Synonyme für Faberrebe Alzey 10375, Faber

Die weiße Faberrebe, auch schlicht als Faber bezeichnet, ist eine Neuzüchtung von Georg Scheu an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey aus dem Jahr 1929. Georg Scheu hatte angegeben, es handele sich um eine Kreuzung aus Weißburgunder x Müller-Thurgau. Diese Angabe hat sich in jüngsten DNA-Untersuchungen als falsch erweisen. Die Faberrebe ist demnach aus der Kreuzung Chardonnay x Müller-Thurgau hervorgegangen. Der Sortenschutz für die ertragreiche weiße Rebsorte wurde 1967 erteilt. Viele Winzer, vor allem in Rheinhessen, setzten von Beginn an auf die Faberrebe und bauten sie in größerem Umfang an. In den 1990er Jahren waren in Deutschland knapp 1.500 Hektar mit dieser Rebe bestockt. Inzwischen sind es nur noch gut 600 Hektar, die zum überwiegenden Teil in Rheinhessen gelegen sind. Erwähnenswerte Größe erreicht die Rebfläche der Faberrebe sonst nur in der Pfalz und an der Nahe, in allen anderen deutschen Anbaugebieten spielt sie eine untergeordnete Rolle oder wird gar nicht kultiviert.
Seit 2008 gibt es die Initiative „Relaunch F“, die einige Winzer ins Leben gerufen haben, um der Farberrebe ein neues Image zu geben und sie nicht vollkommen in Vergessenheit geraten zu lassen.

Die Farber ist eine früh reifende Rebe mit hohem Ertrag. Die Weine sind goldgelb in der Farbe, haben ausgeprägte Säure und einen ansprechenden Muskatton.
Wegen der frühen Reife dieser Sorte, eignet sie sich recht gut für kühlere Anbaugebiete. Daher sind auch in England kleinere Flächen mit der Farberrebe bestockt.

Fie - weiße Rebsorte

Fié in Kürze

Alte französische Sorte

Synonyme für Fié Fié Gris, Fiet

Aus dem Loire-Tal stammt die weiße Rebsorte Fié. Es handelt sich um eine sehr alte Weißweinrebe, die als einer der Vorfahren der Sauvignon Blanc gilt.
Angebaut wird diese Rebsorte nur noch in kleinem Umfang, insbesondere in Touraine. Hier stehen einige Fié-Reben, die mehr als 100 Jahre alt sind und die Quelle für besonders aromatische Weinbeeren sind. Dass die Fié heute so selten ist, liegt vor allem an ihren sehr geringen Erträgen.

Wein aus der Fié ist von rassiger Säure und viel Frische geprägt, ähnlich dem Sauvignon Blanc, aber dabei saftiger und mit deutlichen Steinfruchtaromen. Die Weine sind direkt trinkbar, bieten aber auch nach einigen Jahren Lagerung noch sehr viel Genuss.

Die Bezeichnung Fié wird teilweise auch als Synonym für die weiße Rebsorte Sauvignon Gris verwendet. Diese farbliche Mutation der Sauvignon Blanc ist ebenfalls in Frankreich beheimatet. 

Flora - weiße Rebsorte

Flora in Kürze

Name für zwei Sorten

Flora bezeichnet nicht nur eine Rebsorte, sondern gleich zwei Reben. Es handelt sich um zwei Rebsorten aus den USA, die nicht miteinander verwandt sind. Es gibt eine Weißweinrebe namens Flora, bei der es sich um eine Neuzüchtung handelt, die Harold Olmo an der University of California vorgenommen hat, in dem er Semillon x Gewürztraminer kreuzte.
Die Weißweine, die aus Flora gekeltert werden fallen je nach Klima, in dem sie angebaut werden, recht unterschiedlich aus. In kühleren Anbaubereichen ähneln sie in ihrer Art dem Gewürztraminer, in wärmeren Anbauzonen fallen sie eher wie ein Semillon aus.

Die rote Rebsorte Flora ist eine Hybridrebe, die A.M. Spangler im Jahr 1850 aus einer Kreuzung Vitis vinifera und Vitis labrusca erhielt.

Frappato Nero - rote Rebsorte

Frappato in Kürze

Autochthone sizilianische Sorte

Synonyme für Frappato Frappatto di Vittoria, frappatu, Nerello, Nero Capitano, Surra Berühmte Weine aus Frappato

  • Cerasuolo di Vittoria

Die rote Rebsorte Frappato stammt aus Sizilien. Dort wurde sie erstmals im 18. Jahrhundert erwähnt und erfreut sich bis heute einiger Beliebtheit bei den lokalen Winzern. Sie wird vor allem im Süden der Insel angebaut und belegt eine Rebfläche von rund 750 Hektar.
Aus der Frappato können hellrote Weine mit geringem Tanningehalt und fruchtigen Aromen, vor allem nach Erdbeeren, gekeltert werden. In der Regel wird sie nicht reinsortig ausgebaut, sondern verschnitten. Beliebte Verschnittpartner sind Calabrese, Nerello und Nero d'Avola.  Die Frappato ist für einige DOC und DOCG-Weine zugelassen, von denen der Cerasuolo di Vittoria wohl der bekannteste Vertreter ist, zugelassen ist sie aber auch für Alcamo, Eloro, Erice und Vittoria.

DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass diese rote Rebsorte ein direkter Nachkomme der Sangiovese ist. Der zweite Elternteil der spätreifenden Rebe konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

Freisamer - weiße Rebsorte

Freisamer in Kürze

Kaum noch kultivierte Neuzüchtung

  • Farbe: Weißwein
  • Heimat: Deutschland
  • Region: Baden

Synonyme für Freisamer Freiburg 25-1, Freiburger

Die Freisamer ist eine Neuzüchtung aus Silvaner x Pinot Gris (Grauburgunder). Gezüchtet wurde wie weiße Rebsorte 1916 von Karl Müller am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg. Aus diesem Grund wurde die Rebsorte bis in den 1950er Jahre auch als „Freiburger“ bezeichnet. In der Schweiz ist dieser Name für die Freisamer bis heute gebräuchlich. Der neue Name setzt sich aus „Freiburg“ und „Dreisam“ (Fluss, der durch Freiburg fließt) zusammen.

In den 1970er Jahren war die Freisamer in Baden sehr beliebt. Allerdings ist die Rebfläche seither stark im Rückgang begriffen. Zunächst machte ihr die Kerner-Rebe große Konkurrenz, heute wird wieder vermehrt auf Grauburgunder gesetzt. In Deutschland steht die Freisamer gegenwärtig auf nur noch vier Hektar Fläche, ähnlich verhält es sich in der Schweiz.

Aus der mittel bis spät reifenden Weißweinrebe entstehen säurebetonte Weine, die bei sorgfältigem
Ausbau durchaus hohe Qualität erreichen können. In der Schweiz sind lieblich ausgebaute Varianten eine Spezialität der Bündner Herrschaft, aber nur noch selten zu finden.

Frühroter Veltliner - weiße Rebsorte

Frühroter Veltliner in Kürze

Frühreifende Veltliner-Sorte

Synonyme für Frühroter Veltliner Babotraube, Feldinger, Malvasia, Morillon Rouge, Roter Harteinisch, Uva Rosa, Veltliner Rouge Précoce

Die weiße Rebsorte Frühroter Veltliner stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus Österreich. Ihr Name setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen: Zum einen ist die Sorte frühreifend, daher das „früh“; die Beeren haben eine leicht rötliche Färbung, daher das „roter“; da es sich um eine Variante des Veltliners handelt, kommt die Bezeichnung „Veltliner“ hinzu.
DNA-Untersuchungen haben ergeben, dass diese Rebsorte aus einer vermutlich spontanen Kreuzung der beiden Rebsorten Roter Veltliner x Silvaner entstanden ist. Die Frühroter Veltliner-Rebe ihrerseits war als Kreuzungspartner an den Neuzüchtungen Florianka, Jubiläumsrebe und Malverina beteiligt.

In Österreich ist diese Rebsorte vor allem in Niederösterreich zu finden. Hier ist sie in den Anbauregionen Weinviertel, Thermenregion, Kamptal und Kremstal zu finden. Kleinere Anbauflächen gibt es auch im Burgenland und in der Steiermark. Außerhalb Österreichs sind kleinere Anbauflächen in Deutschland vorhanden, außerdem in Ungarn, Tschechien und der Slowakei.
Die Rebfläche ist allerdings rückläufig. So waren in Österreich gegen Ende der 1980er Jahre noch ca. 800 Hektar mit Frühroter Veltliner bestockt, während es 2010 nur noch etwas mehr als 400 Hektar waren.

Wein aus dieser Rebsorte ist goldgelb in der Farbe und relativ säurearm. Im Geschmack ist ein dezentes Aroma nach Bittermandeln typisch für diese Rebsorte.
Die Rebsorte liefert geringe Erträge und ist empfindlich gegen beide Arten des Mehltaus und Botrytis, außerdem reagiert sie empfindlich auf Frost und Feuchtigkeit. Diese Gründe kumulieren sich und machen die Frühroter Veltliner-Rebe für Weinbauern nicht gerade attraktiv.

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