Tempranillo - Informationen zur Tempranillo-Rebe im Rebsortenlexikon

Tempranillo - rote Rebsorte

Tempranillo in Kürze

Die spanische Rotweinrebe schlechthin

  • Farbe: Rotwein
  • Heimat: Spanien
  • Region: Rioja und Navarra

Synonyme für Tempranillo Aragonez, Arinto Tinto, Cencibel, Tinto Fino, Tinta Roriz, Tinta del Pais,, Ull de Llebre Berühmte Weine aus Tempranillo

  • Pingus
  • Unico
  • Portwein

Die Tempranillo ist eine rote Rebsorte aus Spanien. Sie wird in ganz Spanien und Portugal angebaut und bildet die Grundlage für einige der besten Weine von der iberischen Halbinsel. Nach einer Erhebung von 2020 war Tempranillo die am dritthäufigsten angebaute Rebsorte der Welt.
Die Rotweinrebe stammt aus Spanien, wo ihr Name übersetzt so viel wie "kleiner Früher" heißt und damit darauf anspielt, dass die Sorte früher reift als viele andere Sorten, unter anderem auch als Garnacha, einem der beliebtesten Verschnittpartner für Tempranillo.

In Spanien und Portugal wird Tempranillo in so gut wie jeder Weinregion kultiviert. Der wichtigsten Bereich ist jedoch Rioja. Hier ist Tempranillo Hauptbestandteil fas aller Rotweine und Roséweine. Die Sorte prägt auch die typische Rioja Blend, in der zu unterschiedlichen Anteilen auch Garnacha, Carignan und Graciano enthalten sein können. In Ribera del Duero ist Tempranillo als Tinto Fino bekannt und dominiert ebenfalls den Weinbau. Wenn die Weine nicht reinsortig aus Tempranillo gekeltert werden, kommt zur Cuvée Cabernet Sauvignon hinzu.
Die Liste der spanischen Weinregionen und die Bedeutung der Tempranillo-Rebe für die jeweilige Region ließe sich beliebig fortsetzen. Von Kastilien-La Mancha, wo sie als Cencibel bekannt ist, im Landesinnern bis an die Mittelmeerküste nach Katalonien und Valencia. Tempranillo ist in Spanien omnipräsent.

In Portugal genießt die Rebe einen ähnlichen Stellenwert wie im Nachbarland. Hier ist sie unter Bezeichnungen wie Tinta Roriz oder Aragonez bekannt, wird aber für den internationalen Markt oft unter dem bekannten Namen Tempranillo vermarktet. In Portugal ist es allerdings eher üblich die rote Sorte für Cuvées zu verwenden als sie reinsortig auszubauen. Je nach Region variieren die Verschnittpartner ein wenig. Im Douro-Tal wird sie unter anderem auch für die Erzeugung von Portwein verwendet.

Trotz der großen Beliebtheit und Verbreittung auf der iberischen Halbinsel konnte sch Tempranillo außerhalb Spaniens und Portugals in keinem Weinbauland so richtig durchsetzen. Es gibt zwar Anpflanzungen in den USA, vor allem in Kalifornien und Oregon, ebenso in Südafrika, Australien und Neuseeland. Wirkliche Bedeutung hat die Tempranillo aber nur in Argentinien, wo sie in Mendoza auf rund 6000 Hektar Fläche kultiviert wird.
In Europa gibt es Bestände in Frankreich, Deutschland, Griechenland, Österreich, Rumänien und einigen anderen Weinbauländern. Die Bestände sind jedoch gering.

Der Ursprung der Rebe ist bisher nicht zu 100% geklärt. Lange Zeit wurde Ribera del Duero als mögliche Heimat des Tempranillo betrachtet. Allerdings gibt es keine unumstößlichen Beweise. Als wahrscheinlicher wird inzwischen angesehen, dass der Ampelograph Simon de Rojas Clemente y Rubio mit seiner Einschätzung aus dem Jahr 1807 richtig liegt. Er nahm an, dass die Tempranillo aus dem Norden Spaniens, genauer aus den Bereichen Rioja und Navarra stammt. Diese Vermutung gilt heute als naheliegend, da in dieser Region die Anzahl an Klonen besonders hoch ist.
Neben dieser Theorie zur Herkunft der Sorte gibt es weitere Vermutungen, die allerdings aus heutiger Sicht überholt sind.
So gab es zum Beispiel die Hypothese, die Sorte sei von Zisterziensern aus dem Burgund nach Galicien gelangt als die Mönche nach Santiago de Compostela pilgerten. Sie sollen Pinot-Reben mitgeführt haben, aus denen dann die Tempranillo entstanden sei. Durch DNA-Untersuchungen konnte diese Hypothese allerdings widerlegt werden. Demnach ist die Tempranillo aus der Kreuzung der beiden spanischen Sorten Albillo Mayor x Benedicto hervorgegangen.

Aus der Tempranillo können farbkräftige Rotweine mit deutlichen Fruchtaromen gekeltert werden. Die Alkoholgehalt sowie die Säure fallen in der Regel moderat aus. Die Tannine sind weich. Typische Aromen sind Gewürze, Tabak und rote Beeren. Im Barrique ausgebaut haben Tempranillo-Weine großes Alterungspotential.

Farbliche Mutationen: Tempranillo Blanco und Tempranillo Gris

Es gibt farbliche Mutationen der Tempranillo Rebe, die weiße Mutation trägt den Namen Tempranillo Blanco und ist die bedeutendste Mutation der Tempranillo. Seit 2007 ost sie in Rioja für die Weißweine der Rioja DOCa zugelassen.
entdeckt wurde die weiße Sorte im Jahr 1988 in der spanischen Weinbauregion Rioja. Der Winzer Jesus Galilea Esteban entdeckte bei der Arbeit im Weingarten, dass einige Trauben eine gelb-grüne Färbung aufwiesen im Gegensatz zum gewohnt schwarz-blauen Farbton. Diese Entdeckung meldete der Weinbauer dem spanischen Zentrum für landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung (CIDA). Und schon kurze Zeit später, im Jahr 1993, wurde die Sorte für stabil erklärt, da es bereits mehr als 100 Klone gab.
Die Beeren und Blätter der weißen Variante sind etwas kleiner als beim roten Tempranillo. Sie reift früh und erbringt alkoholreiche Weißweine mit hohem Säuregehalt. Die Aromen sind von Zitrusnoten, insbesondere Orange, und Steinfruchttönen geprägt, oft tritt ein Hauch von weißen Blüten hinzu. Sorgfältig ausgebaut haben die Weißweine aus der Tempranillo Blanco das Potential gut zu altern.

Die Tempranillo Gris ist eine weitere farbliche Mutante der Tempranillo-Rebe. Sie wurde erst im Jahr 2006 im spanischen Weinbaubereich Toro in der Region Kastilien-Leon entdeckt.

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