Seit der Einführung des GI-Systems in Australien ist der Weinbaubereich Great Western unter der Bezeichnung Grampians bekannt. Der Name Great Western wird für einen Sub-Bereich der Anbauregion Grampians verwendet (Details siehe unten).
Dieser Weinbaubereich im australischen Bundesstaat Victoria gehört zur Weinbauzone Western Victoria und ist im äußersten Westen Victorias gelegen. Zwischen den Städten Ararat und Stawell erstrecken sich die Weinberge dieses Anbaubereichs.
Die Besonderheit dieser Region liegt unter anderem in einer außergewöhnlichen Verbindung, die der Goldabbau und der Weinbau eingegangen sind. An sich ist es in diesem Teil Australiens nicht selten, dass die Anfänge des Weinbaus in die Zeit des Goldrausches fallen, doch eine so enge Verbindung wie in Grampians gibt es sonst nicht. Wo während des Goldrausches und auch noch danach Stollen in den Boden getrieben wurden, reifen heute elegante Schaumweine heran. So nutzen die Weinbauern der Region ihre Umgebung auf perfekte Art und Weise.
Eine weitere Besonderheit ist, dass Grampians als wohl einzige Weinregion in Australien direkt vom Wissen und Können französischer Weinbauern profitieren konnte. Schon im 19. Jahrhundert kamen einige französische Winzer in diesen Teil Australiens und nachdem diese Tradition erst einmal entstanden ist, will man sie inzwischen nicht mehr aufgeben. Die bekanntesten Namen, die hier im Laufe der Jahre aktiv waren sind Blampied, Trouette, Pierlot und Landragin.
Chardonnay, Pinot Noir und vor allem auch Shiraz werden zu ansprechenden Schaumweinen verarbeitet, die sich nicht nur in Australien großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings stammt nur ein kleiner Anteil des dafür notwendigen Leseguts aus den lokalen Weingärten. Früher waren diese Weine als „Great Western Champagne“ oder „Sparkling Burgundy“ bekannt. Der neue Name der Region, aber noch viel mehr das Verbot, die Bezeichnung „Champagne“ für Weine zu verwenden, die außerhalb der französischen Champagne gekeltert werden, hat eine Umbenennung der Weine erforderlich gemacht. Heute werden sie häufig schlicht als „Sparkling + Rebsorte“ bezeichnet.
An sich ist Grampians eine Rotwein-Region. Shiraz ist die alles dominierende Rebsorte. Und das nicht zu Unrecht, denn einige Weinkritiker sind sich dabei sicher, dass Shiraz hier so gut gelingt, wie an keinem anderen Ort in Australien.
Andere Rebsorten, die hier angebaut werden sind Riesling, Cabernet Sauvignon und Pinot Gris. Zu erwähnen ist auch die weiße Rebsorte Ondenc, die aus Südwest-Frankreich stammt und im Gaillac früher für Schaumweine verwendet wurde. Diese Rebe findet sich, allerdings in geringem Umfang, in den Weingärten von Grampians.
Das Klima in diesem Teil Australiens ist kühl, vor allem in höheren Lagen. Frühjahrsfröste sind daher ein Problem, mit dem fast alle Winzer der Region zu kämpfen haben.
Am 5. April 2007 wurde Great Western in das Verzeichnis der australischen Geographical Indications eingetragen. Der Bereich gilt seither als einzige offiziell anerkannte Sub-Zone der Weinbauregion Grampians in Western Victoria.
Great Western erstreckt sich rund um die gleichnamige Gemeinde, die rund 225 Kilometer nordwestlich von Melbourne gelegen ist.
Begründet wurde der Weinbau während des Goldrausches von zwei Franzosen. Ihrem Beispiel folgten die Brüder Henry und Joseph Best. Nachdem Joseph verstorben war wurde das Weingut verkauft und gelangte schließlich in den Besitz von Benno Seppelt, einem Mitglied der berühmten Seppelt-Familie, die den Weinbau in Australien wesentlich geprägt hat. In Great Western wurden damals in erster Linie Schaumweine erzeugt. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, bei Seppelt, das inzwischen zum weltweit agierenden Großkonzern Treasury Wine States gehört, werden nach wie vor Schaumweine erzeugt, die sich durchaus mit Champagner messen können.
Außerdem wird in dieser Anbauzone Shiraz gekeltert.