Das King Valley ist eines der Weinbaugebiete am Fuße der Victorian Alps, die zur australischen Weinbauzone North East Victoria gehören.
Weinbau wird hier seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert betrieben, wirkliche Aufmerksamkeit erreichte das King Valley aber erst rund 100 Jahre später. Denn lange Zeit war es üblich, dass die hier angebauten Trauben in andere Anbauregionen verkauft wurden. Nach und nach sind immer mehr Weinbauern dazu übergegangen, ihr Lesegut selbst zu verarbeiten und eigene Weine zu keltern. Diese Mühen wurden schließlich im Jahr 2007 anerkannt, als das King Valley als Geographical Indication eingetragen wurde.
Das Klima im King Valley hängt stark von der Höhenlage ab, gleichzeitig aber auch von der Lage innerhalb des Tals an sich.
Im Norden bei Wangaratta und Milawa in einer Höhe von etwa 150 Metern über dem Meeresspiegel ist es warm, im Sommer sogar (extrem) heiß. Das Klima kann als kontinental bezeichnet werden. Weine, die hier entstehen sind in der Regel geschmacksintensiv und sehr fruchtbetont.
In Richtung Süden steigt das King Valley an und erreicht beim Whitland Palateau eine Höhe von rund 800 Metern über dem Meeresspiegel. Hier befinden sich einige der höchstgelegenen Weingärten Australiens. Sie sind an den Hängen über dem Fluss angelegt. Auf diese Weise bekommen sie tagsüber besonders viel Sonne ab, was zur Reife beiträgt. Nachts kühlt es hier stark ab, sodass es große Schwankungen zwischen den Temperaturen am Tag und in der Nacht gibt – ein positiver Effekt, der die langsame und ausgewogene Reife der Trauben fördert.
Auch die Bodenbeschaffenheit variiert und hängt oft mit der Höhenlage zusammen. Die besten Böden im King Valley bestehen aus roter Tonerde. Diese Böden sind fruchtbar und gut drainiert, sie speichern gerade so viel Wasser, dass die Rebstöcke genau richtig versorgt sind, um hochwertige Trauben zu produzieren.
Die Winzer des King Valleys scheinen die traditionellen Rebsorten Australiens wie Shiraz und Chardonnay zu fürchten, denn diese beiden Sorten sind in den Weingärten dieser Anbauregion so gut wie nicht vertreten.
Die wichtigsten Rebsorten im King Valley sind italienischen Ursprungs: Glera (Prosecco), Sangiovese und Pinot Grigio sind die drei am weitesten verbreiteten Reben, auch Barbera und Nebbiolo sind vorhanden. Es folgt eine breite Auswahl anderer Sorten aus aller Welt wie Riesling, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer, Tempranillo, Viognier oder auch Zinfandel, um nur einige Beispiele zu nennen.
Am Weitesten verbreitet ist die weiße Rebsorte Glera, die früher unter dem Namen Prosecco bekannt war. Dementsprechend werden im King Valley viele Schaumweine erzeugt, die dem italienischen Vorbild in nichts nachstehen.