In der australischen Weinbauzone Mount Lofty Ranges ist das Weinbaugebiet Adelaide Plains gelegen. Der Gulf Saint Vincent bildet die Grenze im Westen, während das Barossa Valley im Nordosten gelegen ist.
Der Weinbau in Adelaide Plains hat eine recht lange Tradition, zumindest für die Verhältnisse in Australien. Die ersten Reben wurden hier bereits um 1850 gepflanzt und schnell erreichte die Rebfläche große Ausdehnung. 1870 standen schon mehr als 500 Hektar unter Reben. Doch Weine aus den cool climate Regionen erfreuten sich damals keiner allzu großen Beliebtheit, außerdem dümpelte die Weinbauszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts im gesamten Land vor sich hin und kam um 1930 fast vollständig zum Erliegen. So auch in Adelaide Plains. Erst in den 1970er Jahren gab es ernsthafte Versuche, den Weinbau in dieser Region wieder zu etablieren.
Seit 2002 ist das Anbaugebiet als Geographical Indication eingetragen und wächst sehr langsam, aber stetig an.
Die Landschaft ist relativ flach. Dazu kommt ein warmes, trockenes Klima mit extrem geringen Niederschlagsmengen während der Wachstums- und Reifeperiode, sodass auf künstliche Bewässerung nicht verzichtet werden kann. Pilz- und Schimmelbefall der Rebanlagen sind im Gegenzug nahezu unbekannt. Aufgrund dieser Anbaubedingungen ähnelt Adelaide Plains eher weniger seinen direkten Nachbargebieten, sondern eher Weinregionen, die weiter im Inland von Australien gelegen sind.
Die am weitesten verbreitete Rebsorte im Weinbaugebiet Adelaide Plains ist Shiraz. Es folgen weitere rote Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot, aber auch Grenache und Malbec werden hier angebaut. Die weißen Rebsorten sind eindeutig in der Minderheit. Am besten kommen Chardonnay und Colombard zurecht, es gibt aber auch Bestände von Semillon und Gewürztraminer.
Der große Teil des Leseguts aus den Weingärten von Adelaide Plains wird allerdings nicht vor Ort zu Wein gekeltert, sondern verkauft, um für Weine, die unter der Herkunftsbezeichnung South East Australia vermarktet werden, verwendet zu werden.
Es gibt aber durchaus einige engagierte Winzer in Adelaide Plains, oft mit italienischen Wurzeln, die ihre Weine vor Ort keltern und sie dementsprechend unter der lokalen Herkunftsbezeichnung vermarkten. Die italienischen Wurzeln dieser Winzer machen sich in erster Linie in der Rebsortenauswahl bemerkbar, die vom gängigen Rebenspektrum der Region abweicht und in erster Linie typisch italienische Sorten wie Barbera, Cortese, Dolcetto, Nebbiolo oder auch Sangiovese umfasst.