Der kleine Ort Morey-St.-Denis liegt im Bereich der Côte de Nuits im Burgund. Hier südlich der Appellation Gevrey Chambertin werden auf nur etwa 150 ha Reben kultiviert, womit Morey-St.-Denis zu den kleinsten Appellationen der Côte de Nuits zählt. Wegen der geringen Größe gehört diese Appellation zu einem der weniger bekannten Anbaubereich im Burgund, obwohl hier wahrhaft großartige Weine erzeugt werden.
So verfügt die Gemeinde über fünf Grand Cru-Lagen: Bonnes-Mares, Clos de la Roche, Clos de Tart, Clos des Lambrays und Clos Saint-Denis. Dazu kommen 20 Premiere Cru-Lagen.
Die Weine kommen häufig vermischt unter der Bezeichnung Morey-St.-Denis Premiere Cru auf den Markt, ohne die Climats näher zu bezeichnen.
Die Weinberge sind rund um das Dorf gelegen. Eine Besonderheit bildet die Lage Monts Luisants am Nordrand des Örtchens. Sie ist die Hauptlage für den Morey-St.-Denis Blanc, der nur in winzigen Mengen erzeugt wird und außerdem ist diese eine Lage von drei Qualitätsstufen durchzogen, der AC Morey-St.-Denis, der Premier Cru Monts Luisants und der Lage Grand Cru Clos de la Roche.
Weißwein hat im Bereich Côte de Nuits Seltenheitswert, womit die weißen Tropfen aus Morey-St.-Denis besondere Aufmerksamkeit verdienen. Pinot Noir und Chardonnay sind die beiden hauptsächlich verwendeten Sorten, Aligoté ist kaum zu finden. Die Regelungen der Appellation lassen zwar den Anbau von weißen Sorten in allen Villages- und Premier-Cru-Lagen von Morey-St.-Denis zu, doch de facto werden sie nur in den beiden Lagen Monts Luisants und En la Rue de Vergy kultiviert. Dies ist in erster Linie auf die Bodenbeschaffenheit zurückzuführen, denn in diesen Bereichen ist der Kalksteinuntergrund von einer mageren Schicht aus Kies und eisenhaltiger Erde bedeckt, Ton kommt praktisch nicht vor, sodass vor allem Chardonnay hier sehr gute Bedingungen vorfindet.
Der kleine Ort südlich von Dijon blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich hieß er Moriacum oder auch Muriacum. Der Ursprung ist folglich in der gallo-römischen Geschichte zu suchen. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1120. Im Jahre 1636 wurde Morey-St.-Denis in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges vollständig zerstört. So ist es nicht verwunderlich, dass der Ort heute nur noch über wenige Sehenswürdigkeiten verfügt und oft als „verschlafen“ bezeichnet wird.